Rezension

Sehr ernst, sehr traurig

Guy's Girl -

Guy's Girl
von Emma V.R. Noyes

Bewertet mit 4 Sternen

Ich fand noch der Klappentext liest sich ein bisschen wie eine klischeehafte Liebesgeschichte, aber das Cover gab letztlich den Ausschlag für das Buch. Und kann guten Gewissens sagen, dass es keine klischeehafte Liebesgeschichte ist, sondern eine einfühlsame, aber ernste Geschichte über Essstörung, der Liebe zu sich selbst und Beziehung in all ihren Facetten. Überraschend tiefgründig und nahbar.

Zum Inhalt: schon immer hat Ginny lieber mit Jungs abgehangen: ihren Brüdern, Klassenkameraden und dann ihrer Freundesclique am College. Immer war sie „eine von den Jungs“, aber nie gab es einen Jungen, für den Ginny „die eine“ war. Bis sie auf Adrian trifft und sich in ihn verliebt. Aber haben die beiden eine Chance, wenn sie sich gegenseitig verschweigen, was sie bewegt?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Ginnys und Adrians Perspektive erzählt, die Kapitel sind angenehm kurz und die Sprache modern und leicht zu lesen. Adrian, sowie seine Gefühle und Motive fand ich seltsam fern, bis zum Schluss war er für mich nicht so richtig greifbar, obwohl er immer durchblitzen lässt, was für ein großartiger Kerl er ist. 

Ginny dagegen ist total präsent und steht ganz klar im Fokus. Sie ist sehr facettenreich, ihre Geschichte ergreifend und auf sanfte, aber gleichzeitig sehr authentische Art wird in diesem Buch das Thema Essstörung betrachtet. Die Geschichte war teilweise erschreckend und Ginnys Erlebnisse haben mich richtig mitgenommen, sodass ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste. 

Es geht neben der sich anbahnenden Liebesgeschichte auch viel um Freundschaft, Familie und die Zwischentöne menschlicher Beziehungen. Und ganz viel um Selbstreflexion. Sehr lesenswert