Rezension

Siebeneisen auf Cooks Spuren rund um die Welt

Freitags in der Faulen Kobra - Stefan Nink

Freitags in der Faulen Kobra
von Stefan Nink

Bewertet mit 5 Sternen

Wieder hat sich Siebeneisen breitschlagen lassen auf Reisen zu gehen. Eigentlich wäre er lieber in Oer-Erkenschwick, aber dank seinem Freund Wipperfürth ist er auf der Suche nach Bruchstücken einer magischen
Elefantenstatur. Der Entdecker James Cook hat diese vor 250 Jahren im Auftrag eines indischen Maharadschas auf seiner Reise versteckt. Dies allein wäre schon Material genug für ein Abenteuer, doch es geht auch um ein Wettrennen mit einem Unbekannten, der immer eine Naselänge voraus am Ziel ist.

Stefan Nink brilliert mit einer Mischung aus Wortwitz, Klamauk und Geschichtswissen. Auch wenn es in erster Linie ein lustiger Unterhaltungsroman ist, kann man sich gar nicht dagegen wehren, auch etwas über Geschichte und Geographie zu lernen. Von Indien, über Tonga, Neuseeland, Hawai, Japan, Manitoba und London folgt Siebeneisen den Spuren von James Cook. Dabei werden Land und Leute gekonnt skizziert, von lockeren Neuseeländern, zu steifen Briten ist alles vertreten. Kleine Details der Charaktere geben Anlass zum Schmunzeln.

Das Café "Zur Faulen Kobra" in Indien dient Wipperfürth und Schatten als ungewöhnliches Lagezentrum. Hier haben sie tagsüber ihre Zelte aufgeschlagen und dirigieren Siebeneisen um die Welt. Entsprechend ihrer Devise "Fly far and save a lot" buchen sie nicht immer die angenehmsten Strecken für Siebeneisen, der dies aber ungewöhnlich geduldig erträgt.

Als Leser hätte ich gerne ein zwei Seiten länger in jedem Land verweilt. Denn jedesmal wenn man sich häuslich eingerichtet hatte und seufzend gerne an dem Ort gewesen wäre, stieg Siebeneisen auch schon wieder in den nächsten Flieger.
Diese fehlenden Seiten hätte man dann gut von den Aufenthalten in der Faulen Kobra stibitzen können, die mir etwas zu langatmig ausgefallen sind.

Neue Elemente, wie etwa Facebook- und whatsapp-Meldungen wurden als Stilelemente eingebaut und lockerten die Handlung zusätzlich auf.

Mich hat der Roman sehr gut unterhalten, ein, zwei Lachtränen hervorgerufen und gute Laune zurückgelassen.