Rezension

Medizin gegen Fernweh

Freitags in der Faulen Kobra - Stefan Nink

Freitags in der Faulen Kobra
von Stefan Nink

Stefan Nink hat das Hobby zum Beruf gemacht und bereist seit vielen Jahren für die verschiedensten Printmagazine und Rundfunkstationen die Welt. Und seit 2012 sein Überraschungserfolg „Donnerstags im Fetten Hecht“ erschienen ist, hat sein Bekanntheitsgrad noch einmal spürbar zugenommen.

„Freitags in der Faulen Kobra“, wie bereits der Vorgänger die Beschreibung eines abgedrehten Roadtrips, führt die Abenteuer des Lokalredakteurs Siebeneisen aus Oer-Erkenschwick weiter, der auf der Suche nach den Bruchstücken einer Elefantengott-Statue um die ganze Welt reist. James Cook, Seefahrer und Entdecker, soll die Teile dieses Kleinods angeblich vor zweihundertfünfzig Jahre auf Anweisung des Herrscherhauses von Joompla versteckt haben. Und nun ist das Teilstück, das im Palast des Maharadschas gelagert war, spurlos verschwunden, so dass dieser, um Unheil von seiner Familie abzuwenden, den vor Ort weilenden Siebeneisen um Hilfe bittet.

Siebeneisen macht sich auf die Suche, unterstützt zum einen vor Ort von Lawn, und zum anderen aus der Ferne von seinen beiden Freunden Wipperfürth und Schatten, die es sich derweil in der „Faulen Kobra“ gut gehen lassen und ihn mit mehr oder weniger hilfreichen Informationen versorgen und die Reiseorganisation aus der Ferne übernehmen. Dass dies nicht immer von Erfolg gekrönt ist, kann man sich fast denken, und so kämpft Siebeneisen nicht nur gegen finstere Mächte und die verrinnende Zeit, sondern auch gegen die Unbillen, die ihm seine Freunde verursachen.

Stefan Nink legt von Anfang an ein rasantes Tempo vor und lässt seinen Protagonisten von Indien nach Hawaii, Kanada, Tonga, Neuseeland und Japan hetzen. Dabei trifft er auf die verschiedensten Menschen und Tiere, die ihn daran hindern wollen, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Aber er windet sich selbst aus den hoffnungslosesten Situationen immer wieder heraus und setzt seine Suche fort.

Der Autor nimmt uns auf die Reise mit und lässt uns an den skurrilen Erlebnissen Siebensteins teilhaben. Äußerst lebendig und humorvoll beschrieben, ist „Freitags in der Faulen Kobra“ die ideale Lektüre für alle von Fernweh Geplagten, die sich intelligent amüsieren möchten.