Rezension

Solide

Totengebet
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Elisabeth Herrmann erzählt in ihrem neuesten Fall eine Geschichte, die zu weiten Teilen im fernen Israel spielt. Dort wurde vor 25 Jahren im Kibbuz ein Kind gezeugt und der Vater war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Deutscher, der dort nur als Helfer arbeitete. Einer von Ihnen war Joachim Vernau, bekannt aus vorhergehenden Fällen. Der Anwalt erwacht im Krankenhaus und kann sich kurze Zeit  an nichts mehr erinnern. Aber Stück für Stück kommt die Erinnerung zurück und gleichzeitig gerät er in einen gefährlichen Strudel der Ereignisse, die in schließlich nach Israel führen, wo er nach Rachel sucht, die damals das Kind war, dessen Vater jetzt gesucht wird.

Nach einem Prolog, der mich wirklich neugierig auf diesen Roman gemacht hat, ist die Geschichte dann leider etwas zäh und langatmig geworden. Obwohl doch relativ viel passiert, konnte mich die Handlung über weite Strecken nicht wie sonst von Frau Herrmann gewohnt fesseln. Genau kann ich es nicht festmachen, woran es lag. Aber diesmal war mir Vernau nicht so sympathisch wie sonst und es wurde oft sehr viel Zeit auf Erklärungen gelegt, die das Tempo immer wieder rausnahmen. Das weite Teile in Israel spielten, fand ich interessant und mal etwas anderes. Für meinen Geschmack hätte das Lokalkolorit noch mehr rauskommen dürfen.

Das Ende war schlüssig und teilweise sogar überraschend. Alles in allem ein solider Krimi, der aber für mich nur im Mittelfeld gespielt hat. Dennoch bin ich gespannt, ob auch dieser Teil mit Liefers verfilmt wird.