Rezension

Solides Krimidebut

Waidmannstod - Maxim Leo

Waidmannstod
von Maxim Leo

Bewertet mit 3.5 Sternen

Daniel Voss, 43 Jahre jung, findet sich plötzlich in seinem alten Kinderzimmer mit den alten Depeche Mode Postern in seinem Elternhaus in Brandenburg wieder. Sein Vater ist verstorben und seine Mutter kommt alleine nicht mehr klar, also ließ Voss sich von Stuttgart zur Polizei in sein Heimatdorf versetzten und genießt das beschauliche Leben in diesem dünn besiedelten Teil Deutschlands. Damit ist es jedoch jäh vorbei, als ein Jäger erschossen aufgefunden wird, drapiert wie eine erlegte Beute. Voss und seine Kollegen sind gefragt, diesen Fall aufzuklären – wird es ihnen gelingen?

Der Autor Maxim Leo hat einen Kriminalkommissar erschaffen, der eindeutig Potenzial hat. Dem Autor gelingt es, Voss als grummeligen, sich seltsam verhaltenen Mann mit Ecken und Kanten zu schaffen. Teilweise entlockte mir das Verhalten des Polizisten, zum Beispiel seine Abneigung gegen Berührungen, ein ungläubiges Kopfschütteln, doch wirken die Figuren gerade durch ihre individuellen Macken authentisch. Dass jedoch der Assistent Neumann und die gute Frau Kaminski deutlich sympathischer wirken als der Hauptdarsteller, ist vielleicht gewollt – vielleicht aber auch nicht.

Obwohl der Autor viele Spuren legt und somit den Leser zum Miträtseln einlädt, kommt Spannung nur zäh auf. Ohne Probleme kann der Leser das Schmökern unterbrechen, findet aber auch genauso schnell wieder in die Handlung rein. Oft wird die Story durch Beschreibungen unterbrochen: Wirken die Landschaftsdetails auf mich noch sehr reizvoll, fühlte ich mich bei den vielen ausführlichen Beschreibungen der Vogel- und übrigen Naturwelt und des Jägerlebens ein wenig belehrt.

Nichtsdestotrotz machte es Spaß, diesen soliden Krimi zu lesen und mit dem Kommissar mit zu rätseln und das Krimidebut von Maxim Leo ist durchaus gelungen und bietet viel Potenzial für eine Serie, die ebenso eingefleischte Regionalkrimifans wie Ermittler in ihren Bann ziehen kann.