Rezension

Ein vielschichtiger Krimi mit einer Mordserie im Wald!

Waidmannstod - Maxim Leo

Waidmannstod
von Maxim Leo

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einigen Jahren bei der Kripo Stuttgart kehrt Daniel Voss zurück in seine brandenburgische Heimat. Der Tod seines Vaters macht seine Anwesenheit im Haus seiner Mutter erforderlich. Eine polnische Pflegerin namens Maja nimmt ihm die häuslichen Pflichten ab und so kann er als Leiter der Mordkommission Bad Freienwalde wieder seinem Beruf nachgehen.

Anfangs hat er in diesem gering besiedelten Gebiet nicht viel zu tun, doch dann wird nach einer Treibjagd im Sternekorper Forst ein erschossener Jäger aufgefunden, der wie ein erlegtes Tier nach Waidmannsart mit Tannenzweigen aufgebahrt wurde. Schnell wird bekannt, dass der Tote mit einer Firma in Verhandlungen über diverse Windkraftparks im Wald stand. Die Gegner sind schnell gefunden, doch welches Motiv steckte wirklich hinter diesem Mord?
 

In diesem Krimi macht sich eine ruhige und eigenartige Melancholie breit, die einerseits von den Betrachtungen der Natur und des Waldes herrührt und anderseits durch die Erinnerungen des Kommissars an seine Jugenderlebnisse in der ehemaligen DDR-Zeit.

Auch die Beschreibungen der eher wortkargen, zurückgezogen lebenden Menschen in dieser Gegend führen zu einer eigenartigen, fast schon düsteren Stimmung, die nur durch die Untersuchungen des Mordfalles an Spannung gewinnt. Ansonsten fühlt man sich wie auf einer Waldwanderung und versucht durch das Laub, den Nebel und die Tierstimmen wieder auf den Weg zu gelangen. Dabei erfährt man viel über die Vogelwelt, über Toteislöcher, Jagdrituale und sogar über unterirrdische Bunker. Man entdeckt gemeinsam mit dem heimkehrenden Kommissar seine Heimat und kann seine Gefühle gut nachvollziehen.

Voss ist ein stiller, in sich ruhender Charakter, der keine voreiligen Schlüsse zieht und versucht, mit seinen Kollegen ein echtes Team zu bilden. Einige Erzählungen aus der DDR-Vergangenheit beleuchten diese Zeit aus einem heutigen Blickwinkel. Allerdings kommt man dem Kommissar auch nicht so richtig nah. Vielleicht besteht dazu noch die Möglichkeit in folgenden Krimis aus der Feder von Maxim Leo, wenn er wieder in Krimi-Form in die Mark Brandenburg reist.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, eine unaufgeregte und trotzdem spannende Handlung mit einigem Hintergrundwissen hat mich gut unterhalten. Das Ende ist noch einmal eine echte Überraschung und ich freue mich auf nachfolgende Krimis von Maxim Leo!