Rezension

spannendes Jugendbuch

Göttlich verloren - Josephine Angelini

Göttlich verloren
von Josephine Angelini

Wer den ersten Band nicht gelesen hat, sollte auf das Lesen dieser Rezension verzichten!

 

In diesem Band kann Helen einem wirklich nur leidtun. Denn sie hatte ja bereits im ersten Band erfahren, dass sie und Lucas Cousin und Cousine sind, so dass die beiden sich unmöglich Lieben dürfen. Das ist für sie und Lucas natürlich die Hölle, schließlich sind die beiden unsterblich ineinander verliebt. Aber wo wir bereits beim Thema Hölle sind: Jede Nacht geht Helen durch die Hölle, nicht sinnbildlich gemeint, sondern wirklich. Denn sie versucht, die Furien von ihrem schrecklichen Schicksal zu befreien und so den Scions zu helfen. Denn wenn diese nicht mehr von den Furien angestachelt werden, würden die verschiedenen Häuser viel besser miteinander auskommen und auch der ausgestoßene Hector könnte wieder zu seiner geliebten Familie. 

 

So liebestoll und –halbwegs- harmonisch der erste Band auch war, Göttlich verloren ist anders. Ganz anders. Denn Helen und Lucas sind schließlich nicht mehr liebestoll, und Lucas versucht sogar, Helen zu verschrecken, weil er denkt, dass es so einfacher wird und um eine alte Prophezeiung nicht zu bestätigen. Und als wäre das nicht Hölle genug, geht sie schließlich auch noch in die echte Hölle, also wahrlich, das Ganze ist kein Zuckerschlecken. Und als man dann ab einem gewissen Punkt im Buch dachte, Gott sei Dank, endlich wird alles gut! – Pustekuchen, es wird noch viel schlimmer. Alles wirkt einfach so unfassbar hoffnungslos, ein Unglück jagt das Nächste, und dann gibt es ja auch noch Prophezeiungen, die es nicht gerade besser machen. 

 

Helen hat sich weiterentwickelt, sie wirkt etwas selbstbewusster, auch wenn ihre nächtlichen Höllenritte sie wirklich sehr schlauchen und sie kurz vor dem Tode steht. Doch es gibt nun einen weiteren sehr wichtigen Charakter, den ich eigentlich sogar interessanter fand: Orion. Jung, Gutaussehend, ein kleiner Charmeur und dazu noch humorvoll. Ein wahrer Traumkerl eigentlich, denn er begleitet Helen durch die Hölle, da er der einzige zweite Scion ist, der in die, oder besser durch die Hölle gehen kann. Dabei ist ihm sogar egal, ob er selbst in Gefahren gerät. Doch trotz seiner humorvollen Art hat er eine schlimme Zeit hinter sich, immer auf der Flucht und eigentlich auch schon immer ausgestoßen, so ist er der Sohn zweier Scions und würde laut Prophezeiung als Tyrann durchgehen, der alles zerstört. So sollte er eigentlich bereits als Baby sterben… Und, wie sollte es auch anders sein, hegt er Gefühle für Helen. Sie wohl auch für ihn, irgendwie, aber es gibt auch noch Lucas…

 

Dieses Hin und her fand ich etwas nervig, denn Orion ist super und dadurch, dass Lucas sich von Helen fernhält, wird Orion auch viel interessanter und sympathischer als Lucas. Lucas war für mich irgendwann nur noch so ein Beiwerk und ich habe gehofft, dass Helen mit Orion zusammenkommt, da ich mir das einfacher und angenehmer vorstellte.  Nun, wie es nun ausgeht, werdet ihr selber rausfinden müssen. Doch eines will gesagt sein: Ganz so nervig, schmalzig und Klischeebehaftet ist es dann auch wieder nicht, auch wenn es sich so anhört. 

 

Spannung gibt es auf jedenfall zu Genüge, denn es gibt einige Wesen und Personen, die ihr nicht nur das Leben zur Hölle machen wollen, sondern sie viel lieber in die Hölle verfrachten wollen. Dauerhaft. So müssen unsere Scions gegen allerhand kämpfen.  Es gibt sogar einige Wendungen, die man zwar erhofft hat, aber wo ich einfach nicht geglaubt hätte, dass sie tatsächlich noch eintreten.