Rezension

Süß, aber klischeebehaftet

Wolkenschloss - Kerstin Gier

Wolkenschloss
von Kerstin Gier

Bewertet mit 3 Sternen

Als Freund von Kerstin Giers Büchern konnte ich auch an Wolkenschloss nicht vorbeigehen. Der Klappentext und das Äußere sahen für mich nach einem Buch mit einer Menge Flair, schrulligen Charakteren und ein wenig Spannung aus. Einen Teil dieser Dinge habe ich dann auch vorgefunden, an anderen Ecken haperte es leider ein wenig.

Was ich auf jeden Fall bekommen habe ist eine sehr hübsche Kulisse. Ein kleines, aber sehr feines Hotel mit alten Charme, Portier, Concierge und allem was dazugehört. Die Alleinlage in den Alpen erhöht die Spannung zum Ende hin, die ansonsten mäßig gesät ist. Der Flair wäre also gegeben, die Spannung nur bedingt.
Was die schrulligen Charaktere angeht bin ich zwiegespalten. Zum Teil gab es wunderbar gezeichnete Figuren mit ganz viel Charme, zum Teil hätten die Figuren aber auch flacher nicht sein können. Der typische Schönling, die reiche, verzogene Göre usw. Hier wird tatsächlich fast jedes Klischee bedient. Besonders Aschenputtel scheint eine echte Vorlage für die Protagonistin Fanny Funke zu sein (furchtbarer Name überigends :-(

Ansonsten mochte ich das Buch, weil es sich locker und leicht lesen lässt und das richtige für einen gemütlichen Abend ist. Eine Sache gibt es allerdings noch die ich nicht unerwähnt lassen möchte, weil ich sie schwierig finde. Ich bin mir nicht sicher ob es sich tatsächlich um ein Jugendbuch oder nicht eher um ein Kinderbuch handelt. Klar hätte es für ein Kinderbuch viele Seiten und Begriffe wie Oligarchen, mit denen Kinder nichts anfangen können, aber der Stil und auch Fanny als Figuren sind doch recht kindlich (Auch wenn Fanny eigentlich 17 sein sollte).

Fazit:
Der Zauber, der dem Buch innewohnen sollte packt mich nicht komplett, aber für eine gemütliche Unterhaltung reicht es.