Rezension

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Super nervige Protagonistin

Susannah - Auch Geister können küssen - Meg Cabot

Susannah - Auch Geister können küssen
von Meg Cabot

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
Susannah Simon ist 16, musste gerade von New York nach Kalifornien umziehen wegen der Beziehung ihrer Mutter, bekommt nun drei Stiefbrüder und zu allem Übel, kann sie auch noch Geister sehen. Ausgerechnet ein solcher, Jesse, scheint es sich in ihrem Zimmer gemütlich gemacht zu haben. Auf ihrer neuen Schule, der Mission Academy, läuft es auch nicht besser, denn der Geist eines Mädchens hat Rache an ihrem Exfreund geschworen. Der Leiter der Academy, Pater Dominic, verfügt über die gleichen Fähigkeiten wie Susannah. Zusammen sollen sie es schaffen den Geist zu besänftigen, doch die Wut einer betrogenen Frau scheint keine Grenzen zu haben und schon bald gibt es Verletzte. Kann Jesse Susannah vielleicht helfen dem Spuk ein Ende zu setzen?

Meine Meinung
Der erste Band der "Susannah"-Reihe bringt dem Leser nicht nur die Protagonistin selbst näher, sondern auch ein wenig ihre Rolle als Verbindung zum Übernatürlichen. Susannah ist eine Mittlerin der Toten. Sie besitzt die Fähigkeit die Geister der Verstorbenen zu sehen, die noch etwas zu erledigen haben und deshalb auf der Erde verweilen. Sie soll ihnen helfen ihren Frieden zu finden und notfalls auch Aufgaben für sie erledigen. Doch es gibt auch Geister, die gewalttätig werden und von den Mittlern gestoppt werden müssen.

Susannah Simon ist, wie bereits erwähnt, eine Mittlerin. Für das Glück ihrer Mutter musste sie New York und ihre Freunde verlassen um im sonnigen Kalifornien ein neues Leben zu beginnen. Nun hat sie drei Stiefbrüder, die sie eigentlich so gut wie nie beim Namen nennt, und mit denen sie nun auf die gleiche Schule gehen soll. Hier findet sie schnell Freunde, muss ich aber auch mit einem rachsüchtigen Geist herumschlagen. Natürlich ist da auch noch Jesse, der Geisterjunge, der in ihrem Zimmer lebt. Irgendwie findet sie ihn ja süß und hilfreich kann er auch sein.

Susannah ist ein sehr schwieriges Mädchen. Sie hält sich für cooler und besser als alle andere. Ihre Stiefbrüder versuchen nett zu ihr zu sein, sie hat aber ziemlich dämlich Namen für sie. Zwar versucht sie diese nicht laut zu nennen, aber es kann doch schon mal vorkommen. An ihrer Schule lernt sie Pater Dominic kennen, der ja wie sie ein Mittler ist. Er versucht Geister auf sanfte Art und Weise auf die andere Seite zu führen, doch Susannah ist so etwas zu anstrengend. Sie will alles schnell erledigen und auch mal mit Gewalt, wenn es sein muss. Der Pater versucht ihr Tipps zu geben und teilt Warnungen aus, schließlich ist es doch länger im Geschäft, doch sie hört einfach nicht zu. Obwohl sie erst 16 ist, glaubt sie alles besser zu können und alles besser zu wissen. Diese hochnäsige und besserwisserische Art machen sie völlig unsympathisch. Sie glaubt besser zu sein als alle anderen, was mich wirklich genervt hat. Manchmal wollte ich sie einfach nur schütteln und ihr sagen, dass sie doch bitte mal den gesunden Menschenverstand einschalten soll.

Jesse, der geheimnisvolle junge Geist, von dem erst gegen Ende preis gegeben wird, war dagegen viel sympathischer. Er hat zwar nicht so viele Auftritte, zeigt aber wenigstens Verstand und versucht Susannah davon abzuhalten Blödsinn zu machen. 
Auch David, der jüngste der Stiefbrüder, sammelt Sympathie punkte. Er ist schlau und hat viele Interessen, weshalb er auch an Susannahs Gabe glaubt. 

Eigentlich habe ich nur zu diesem Buch gegriffen, weil ich in letzter Zeit einige begeisterte Stimmen dazu gehört habe. Ich kann schon vorab sagen, dass ich mich nicht zu den Begeisterten zähle. Mich hat die Protagonistin unheimlich genervt. Sie schien immer das genaue Gegenteil von dem zu tun, was ihr gesagt wurde. Mit jedem Mal erzeugte sie sich mehr Schwierigkeiten und trotzdem hielt sie blind daran fest, dass ihre Handlungen richtig waren.

In vielen Rezensionen wurde von einem wunderbaren Humor gesprochen, dass Susannah total witzig wäre. Da hab ich mich tatsächlich gefragt, ob ich das gleiche Buch gelesen habe. Wo war denn da der Witz? Scheinbar ist der Humor 100%tig an mir vorbei gegangen. Ja, der Schreibstil ist gut, lässt sich leicht und schnell lesen, aber besonders fand ich daran nun wirklich nichts.

Das Ende war einfach nur übertrieben. Ich meine, welche 16 jährige kann denn bitte einen Exorzismus durchführen? Wer kommt überhaupt auf solche Ideen? Und mal ehrlich, erwartet man tatsächlich, dass der Gegner seelenruhig dasteht und wartet bis man fertig ist? Ich weiß ja nicht.

Und nun noch eine Frage, die mich beschäftigt hat. Der Titel lautet "Auch Geister können küssen". Schön und gut, aber da erwartet man doch, dass wenigstens auch ein winziger Kuss stattfinden wird. Oder? Ich hab ihn jedenfalls nicht gefunden.

Fazit
Große Erwartungen sollten an dieses Buch sicherlich nicht gestellt werden. Von der Idee her, ist es wirklich in Ordnung, scheint auch noch viel versprechend zu werden. Hier jedoch, scheitert es an der Protagonistin. Zu nervig und stoisch stellte sie sich an. Der Spaß am Lesen des Buches hielt sich in Grenzen, vor allem weil man sich einfach zu sehr über Susannah aufregen muss. Hoffentlich wird sie im nächsten Band etwas erwachsener.