Rezension

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Tödlicher Müll

Partikel -

Partikel
von Wolf Harlander

Hast du dich schon mal auf Mikroplastik testen lassen? Lass es, denn du könntest eh nichts dagegen machen. Aber es kann dich sehr krank machen.
So passiert das auch in diesem Thriller. Er erzählt aus verschiedenen Perspektiven von einer engagierten Journalistin, einem Computergenie und einem verzweifelten Vater.
Es geht um Millionengeschäfte mit Müll. Gerne auch illegale. Wir lügen uns bezüglich unseres Mülls nur selbst in die Tasche und schließen die Augen vor den Folgen.
Doch Harlander versucht sie uns zu öffnen. Am liebsten hätte ich das Buch zur Seite gelegt.
Geschickt hat er Fakten in Artikel, Briefe und ähnliches verpackt, so dass diese so richtig hart in den Magen treffen.
Diese Seite des Buches finde ich richtig gut. In anderen Bereichen (Dramatik) hat Harlander meiner Meinung nach ein wenig überzogen. Doch es bleibt klar: wenn es um viel Geld geht, wird vor nichts zurückgeschreckt. Das ist sicher nicht übertrieben.
Das Buch ist mit 600 Seiten kein Leichtgewicht, liest sich aber schnell und ist auch spannend.  Der Autor versucht auch verschiedenen Seiten aufzuzeigen, so fand ich den Einblick in die Szene der Klimaktivist:innen sehr interessant. Aber irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass die Arbeit eines BND-Agenten so aussieht wie hier dargestellt. Aber das ist nur ein Gefühl. Durch diese Perspektive konnte er die globalen Müllprobleme und die illegale Ausfuhr wunderbar in den Kontext einbringen.

Mikroplastik ist laut diesem Buch eine der großen Probleme unserer Welt.
Ich kann nur hoffen, dass tatsächlich jemand eine Möglichkeit findet es aus unseren Meeren, Körpern und Blutbahnen zu entfernen. Denn aufhalten können wir das sonst nicht mehr.