Rezension

Toxische Beziehungen

Der unschuldige Mörder - Mattias Edvardsson

Der unschuldige Mörder
von Mattias Edvardsson

Bewertet mit 4 Sternen

Mattias Edvardsson schreibt sehr geschickte Bücher, die zwischen Krimi und Roman schwanken und dieses Buch neigt eindeutig eher zum Genre des Romans, auch wenn eine Leiche darin vorkommt.

Vier junge Literaturstudierende treffen sich bei einem Seminar der wunderschönen und berühmten Dozentin Li Karpe. Sie vermittelt den Kontakt zu dem gefeierten Autor Leo Stark und die junge Betty gerät schnell in eine toxische Beziehung zu dem Schriftsteller. Plötzlich ist Stark verschwunden und die Polizei vermutet einen Mord. Einer der jungen Studenten wird auf Grund von Indizien zu acht Jahren Haft verurteilt. Jahre später will einer der ehemaligen Studenten für ein Buch die Wahrheit herausfinden und den wahren Mörder finden, denn er glaubt, dass der Verurteilte unschuldig war. Er sucht seine alten Freunde und stellt unbequeme Fragen.

Das Buch wechselt zwischen den Jahren 1996 und 2008, dabei ist es gut, dass zu jedem Kapitel die Jahreszahl angegeben wird. Denn manchmal ist es ziemlich verwirrend, in welcher Zeit man sich gerade befindet und die Geschichte läuft nicht linear ab. Erinnerungsfetzen der unterschiedlichen Personen vermischen sich, bringen neue Aspekte ins Spiel und führen auch beim Leser zu neuen Sichtweisen. Dadurch ist das Buch nicht einfach zu lesen und erfordert eine Menge Konzentration.

Insgesamt ist das Buch nicht ganz so spannend wie die anderen Bücher von Edvardsson, sondern eher ein Roman über das Schriftstellerleben, es wird auf dem Titelbild ja auch als "Roman" bezeichnet. Man sollte deshalb keine falschen Erwartungen hegen. Insgesamt ist es aber wieder sehr gut geschrieben und angenehm zu lesen.