Rezension

Überraschend, aber wirr.

Der Seelenbrecher - Sebastian Fitzek

Der Seelenbrecher
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Eine psychiatrische Klinik ist durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Die Telefone funktionieren auch nicht mehr. Eigentlich wäre es kein großes Problem, einfach bis zum nächsten Morgen auszuharren. Allerdings befindet sich noch jemand in der Klinik. Außer den Patienten und Angestellten hat noch der Seelenbrecher seinen Weg in das Gemäuer gefunden..

Fitzek ist ein Meister der Spannung - das muss man ihm einfach zugestehen, ob man ihn nun mag oder auch nicht. Aber er weiß ganz einfach, wie man den Leser einfängt und nicht mehr loslässt. Ich hab mich Nachts, allein im großen, dunklen Haus, auch das eine oder andere mal ein wenig unwohl gefühlt. Die Atmosphäre stimmt, soweit so gut also.

Bei Fitzeks Thrillern geschieht mit mir immer das selbe - ich fiebere durch das komplette Buch mit, will unbedingt wissen wie es endet - und stelle doch wieder fest, dass ich das Buch 50 Seiten vor Schluss besser weggelegt hätte. Er begibt sich mit seinen Werken immer auf eine psychologische Ebene, die zwar so nie wirklich falsch ist, wirklich schlüssig und glaubwürdig aber halt leider auch nicht. Das war hier ein bisschen besser, wenigstens nicht ganz so weit hergeholt, für mich aber immer noch etwas zu sehr "gewollt wirr"

Ich werde mit Fitzek einfach nicht warm - und dennoch gebe ich ihm immer wieder eine Chance. So viele begeisterte Leser, da muss doch was dran sein. Für mich war "Der Seelenbrecher" dann auch tatsächlich einer der besseren Fitzeks. Umgehauen hat's mich zwar immer noch nicht, aber so wie ich mich kenne werde ich mir trotzdem noch jeden neuen Fitzek reinziehen - denn schreiben kann er, der Fitzek. Und manchmal, wie bei Noah, überzeugt er dann auch mich. In diesem Fall hat das leider nur zum Teil geklappt.