Rezension

ÜBERZEUGT MIT BESONDERER WOHLFÜHLATMOSPHÄRE TROTZ TIEFGRÜNDIGER THEMEN

Feels like Love -

Feels like Love
von Sarah Heine

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich die ersten beiden Bände der University of British Columbia-Reihe der Autorin, welche die Reihe unter ihrem bürgerlichen Namen Sarah Sprinz veröffentlicht hat, sowie Die Welt durch deine Augen verschlungen und geliebt habe, bin ich an den ersten Band der Feels Like-Trilogie mit relativ hohen Erwartungen gegangen. Die Autorin konnte meine hohen Erwartungen mit der Liebesgeschichte um Mila und Leo nicht ganz gerecht werden, dennoch hatte ich mit Feels Like Love wirklich wunderbare Lesemomente und kann die Geschichte jedem nur wärmsten ans Herz legen ♥

Bei Feels Like Love handelt es sich um den ersten Band der Feels Like-Trilogie der deutschen Autorin Sarah Heine. Zu dieser Trilogie gehören ebenfalls die beiden Folgebände Feels Like Loss (Erscheinungstermin: 20. Juli 2021) und Feels Like Forever (Erscheinungstermin: 21. September 2021), welche eine direkte Fortsetzung der (Liebes-)Geschichte um Mila und Leo darstellen. Das Buch und die Geschichte um Mila und Leo ist dementsprechend nicht in sich abgeschlossen, endet zum Glück jedoch nur mit einem relativ humanen Cliffhanger. Es ist somit nicht nur sinnvoll und empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch absolut unumgänglich zunächst Feels Like Love zu lesen und anschließend die Folgebände Feels Like Loss und Feels Like Forever zu lesen.
Obwohl ich normalerweise komplett zu der Kategorie Coverkaufopfer gehöre, ist Feels Like Love eher trotz und bestimmt nicht wegen des Covers bei mir eingezogen, da ich ehrlicherweise gestehen muss, dass mich das Cover beziehungsweise die Cover der gesamten Feels Like-Reihe optisch wirklich nicht ansprechen. Mir gefallen weder die verschiedenen Farbkombinationen noch sagen mir die angedeuteten Strukturen der Hintergründe zu. Einzig und allein die Schriftart der Wörter love, loss und forever werten die Cover in meinen Augen auf. Aber glücklicherweise kommt es bei Büchern nicht unbedingt auf die äußeren, sondern so viel mehr auf die inneren Werte an. Und hier konnte mich Feels Like Love größtenteils von sich überzeugen!
Da ich bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen habe, kenne ich ihren normalerweise emotionalen, gefühlvollen, wortgewandten und einnehmenden Schreibstil. Leider konnte mich der Schreibstil in Feels Like Love nicht so sehr überzeugen wie bisher. Dies soll keinesfalls bedeuten, dass mir der Schreibstil nicht gefallen hat. Der Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen, dennoch ist in ihren anderen (späteren) Werken auf jeden Fall eine positive Entwicklung zu erkennen, so dass ich hier einfach etwas mehr erwartet hatte.
Die verschiedenen Charaktere hat die Autorin unheimlich realitätsnah und authentisch erschaffen. Diese hatten einiges an Charakterstärke und vermittelten wunderbare Werte an den Leser. Einzeln konnten mich die Hauptcharaktere Mila und Leo sehr von sich überzeugen. Allerdings hat mich die Liebesbeziehung von Mila und Leo auf einer emotionalen Ebene leider nicht wirklich erreichen können. Die Verbindung zwischen den beiden war für mich nicht wirklich greifbar, so dass mich die verschiedenen Ereignisse nicht so wie erhofft emotional berühren konnten. Mir fehlte in vielen Phasen das mit den Charakteren mitfiebern, mitleiden, mithoffen, mitverzweifeln und mitlieben besonders hinsichtlich der Liebesbeziehung. Hinzukommend entwickelte sich die Beziehung zwischen Mila und Leo für mich persönlich viel zu schnell, wodurch etwas an Authentizität für mich verloren ging.
Ferner wurden einige Geschehnisse, welche hauptsächlich die Nebencharaktere betroffen haben, erwähnt und anschließend überhaupt nicht mehr thematisiert. Da es sich hierbei keinesfalls um kleinere Dinge, sondern in meinen Augen um eher bedeutsame Dinge handelte, habe ich mich bei jeder Seite gefragt, was nun aus dem Problem geworden ist. Mir ist bewusst, dass die Geschichte um Mila, Leo und ihren Freunden noch zwei weitere Bände umfasst und in diesen die Geschehnisse noch aufgegriffen und ausgearbeitet werden könnten, dennoch erschienen mir einige Aspekte so essentiell, dass ich mir persönlich gewünscht hätte, dass sie schon noch im ersten Band vertiefend betrachtet worden wären.

Abschließendes Fazit:
Sarah Heine überzeugt in ihrem Reihenauftakt Feels Like Love zwar mit realistischen Dialogen, lebensnahen Geschehnissen, überwiegend authentischen und greifbaren Charakteren und einer irgendwie sehr besondere Wohlfühlatmosphäre, die in einem Gegensatz zu den in der Geschichte thematisierten Aspekte steht, dennoch bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich die Reihe und somit die Geschichte um Mila und Leo weiterverfolgen werde. Dies liegt hauptsächlich daran, dass ich zum momentanen Zeitpunkt kein Potential in der Liebesbeziehung für zwei weitere Bände sehe, mich die Liebe zwischen den beiden Protagonisten nicht so sehr emotional fesseln konnte wie erhofft und dem Schreibstil, welcher mich nicht ganz wie gewohnt packen und berühren konnte. Dennoch spreche ich eine klare Leseempehlung für dieses Buch aus, da ich wirklich wunderbare Momente mit Mila und Leo erlebt habe!