unbedingt lesen
Bewertet mit 5 Sternen
Ich habe diesen Roman im Zuge einer Leserunde gelesen, bei der ich allerdings erst sehr spaet eingestiegen bin. Deshalb hab ich diesen Roman eigentlich viel zu schnell gelesen und werde ihn jetzt noch einmal in Ruhe lesen (und sacken lassen).
Ich liebe Geschichten, die auf mehreren Zeitebenen, (am besten noch mit historischen Hintergrund) spielen und das war hier der Fall.
Wir erleben das Schicksal einer kleinen Roma im Dritten Reich, deren Geschichte sich auch auf ihren Sohn auswirkt, den wir im Jahr 2006 kennenlernen. Ich habe bisher noch nie viel ueber das Leben der Roma (oder Sinti) erfahren, lese aber gerade den Roman „Weil sie das Leben liebten“ von Charlotte Roth, die u.a. ueber Sinti im Dritten Reich schreibt.
Jetzt aber zurueck zur „Zeit der vergessenen Kinder“. Fuer die kleine Roma Rubina gab es eigentlich keine wirkliche Kindheit. Sie hat schon sehr jung viel zuviel Verantwortung uebernehmen muessen und ist letztlich daran zerbrochen.
Dies wirkt sich auch auf ihren Sohn Martin aus, der, nach einer gescheiterten Ehe, Claudia begegnet, die auch unter ihrer Vergangenheit leidet. Beide haben es schwer sich aufeinander einzulassen.
Wir erleben mit wie sich traumatische Erfahrungen auf die naechste Generation auswirken koennen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, besonders die Geschichte um Rubina hat mich sehr interessiert und mitgenommen. Deshalb fehlten mir Details zu ihrer spaeteren Entwicklung.
Mit der Gegenwart tue ich mich etwas schwer, mit Claudia bin ich nicht wirklich „warm“ geworden und auch Martin konnte mich nicht wirklich ueberzeugen. Sie beide sind in ihrer Vergangenheit gefangen und haben diese nie wirklich verarbeitet. Gut, dass Martins Kinder ihnen hier zu Seite stehen. Ich hoffe, dass diese Patchwork-Familie es schaffen wird.