Rezension

Leben, Schicksal und Vergangenheit

Die Zeit der vergessenen Kinder - Charlotte Kliemann

Die Zeit der vergessenen Kinder
von Charlotte Kliemann

Bewertet mit 3 Sternen

Der Debütroman von Charlotte Kliemann ist ein streckenweise beeindruckender Debütroman, der allerdings in meinen Augen nicht unbedingt leicht zu lesen ist und teilweise ein wenig sehr langatmig und nicht nachvollziehbar.

Es ist die Geschichte von Rubina, dem Roma-Mädchen, was sich zu Zeiten des zweiten Weltkrieges mit ihrer Familie im Wald versteckt, unmenschliche Zeiten, geprägt von Verfolgung,  Hunger, Kälte und Tod. Sie findet Zuflucht bei Angelika, aber das Trauma ihrer Kindheit sitzt sehr tief und lässt sie  nicht los.

In der Gegenwart erhält Martin  bei einer Haushaltsauflösung ein Laptop mit einer Lebensgeschichte, der Lebensgeschichte von Claudia, die Martin fesselt und nicht loslässt. Er beginnt, starke Gefühle für die ihm unbekannte frau zu entwickeln und lernt sie dann zwei Jahre später kennen, beide versuchen eine Beziehung zueinander aufzubauen, doch ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein.

Die Idee zu diesem Roman hat mir sehr gut gefallen, ein tiefgründiges Buch mit einer sehr bewegenden Geschichte, dass man erst einmal wirken lassen muss, trotzdem bin ich weder mit den Protagonisten, noch mit der beschriebenen Handlung so wirklich warm geworden. Es war mir auch nicht möglich, mich in die Personen hineinzuversetzen, sie ansatzweise zu verstehen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Der Schreibstil ist an einigen Stellen durchaus spannend und auch teilweise poetisch, doch durch Passagen, die auf mich als Leser sehr verworren und nicht nachvollziehbar wirkten, habe ich mich sehr schwer getan, den Roman durchgängig in einem Stück zu lesen.

Für mein Empfinden haben sich die Handlungsstränge von Gegenwart und Vergangenheit nicht zusammengefügt mir persönlich sind auch zu viele Fragen offengeblieben.