Rezension

Vermag mich nicht zu überzeugen, es fehlt der erotische Kitzel

Dream Maker - Sehnsucht
von Audrey Carlan

Bewertet mit 3 Sternen

Parker, Bo und Royce sind drei junge Männer Ende zwanzig. Sie haben die Agentur International Guy Inc. gegründet, die Frauen helfen soll, wenn sie Coaching in Sachen Liebe, Outfit oder Karriere brauchen. Je nachdem, was gebucht wurde, arbeitet Bo an dem Outfit der Frauen, berät Royce sie bei ihren Geschäftsangelegenheiten oder hilft Parker ihnen, den Mann ihrer Träume zu bekommen. Dabei kann es auch vorkommen, dass einer der drei mit der Kundin im Bett landet. 

Ich hatte bisher noch keinen Roman von Audrey Carlan gelesen, wusste aber, dass es ein Erotik-Roman ist und kannte ja auch schon die Lese- und Hörprobe. Und ich hatte mal Lust auf einen solchen Roman. Dass es nur leichte Kost sein würde ohne Tiefgang war mir dabei von vornherein klar und das habe ich auch nicht erwartet. Gereizt hat mich vor allem, dass der Roman mal aus der Sicht eines Mannes erzählt wird und nicht einer Frau. 

Der Handlung konnte ich dann auch einfach folgen. Die drei Männer sind sich alle recht ähnlich, wobei das Hauptaugenmerk auf dem erzählenden Parker liegt. Alle halten sich für Gottesgeschenke und meinen, dass sie Frauen auf Händen tragen und verwöhnen würden, wie sie es angeblich verdienen. Als Frau musste ich hier einige Male lachen, denn die Egos der drei sind so groß, dass sie kaum durch irgendeine Tür passen. Ich fand sie stark überzeichnet, denn sie bekommen auch nie einen Dämpfer verpasst. Sie wandeln wie auf Wolken durchs Leben und verwandeln alles in Gold, was sie anfassen. Es sind also sehr einfache Charaktere. 

Die Handlung ist dann auch sehr einfach gehalten. Es gibt eine Kundin, diese wird verwöhnt und in eine toughe Geschäftsfrau mit viel Sexappeal verwandelt, und es gibt jede Menge detaillierten Sex. Hier enden die positiven Aspekte, die ich von so einem Roman erwartet habe, dann aber auch. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ein Erotik-Roman von einer Bestseller-Autorin es irgendwie schafft, einen besonderen Kitzel beim Leser zu erzeugen. Aber da wurde ich hier herbe enttäuscht. Der Sex und die Verführung mag zwar detailliert geschildert sein und dem ein oder anderen Leser gefallen, aber allein die Wortwahl hat mich hier sehr gestört. Ficken, Schwanz, Blow-Job, vögeln sind Begriffe, die ich zwar kenne, aber sie erzeugen bei mir kein Prickeln, sondern turnen mich eher ab. Bei mir wurde also kein Kitzel erzeugt und ich wollte auch nicht unbedingt weiter lesen. Es erinnerte mich eher an einen schlecht gemachten Porno: Frau finden, ausziehen, rein, raus – nächste Frau. 

Es mag durchaus einen Markt für diese Art von Büchern geben, die Geschmäcker gehen ja gerade bei diesem Thema sehr weit auseinander. Ich hätte jedoch gerne ein bisschen mehr Handlung außerhalb des Bettes gehabt und eine andere Wortwahl, ein bisschen mehr romantische Umschreibungen statt der knallharten Fakten. Mein Geschmack ist dieser Roman also nicht. 

Sven Macht hat die Geschichte sehr gut gelesen. Seine leicht rauchige Stimme passt hervorragend zum Thema und er strahlt allein mit seiner Stimme genau die Überheblichkeit aus, die Parker an den Tag legt, dabei aber auch eine unheimliche Wärme und Fürsorglichkeit. Ich konnte ihm sehr gut zuhören und allein seine Stimme hätte den gewissen Kitzel erzeugen können, wenn die Geschichte es hergegeben hätte. Die zweite Sprecherin Alicia Hofer, die die von Parker angehimmelte Skyler spricht, konnte mich dagegen nicht überzeugen. Ich konnte ihr gut zuhören und folgen, aber ich mochte ihre Stimmfarbe einfach nicht und ich fand sie für eine erotische Geschichte einfach zu nervig.