Rezension

Vom It-Girl zur Gejagten. Von online zu offline.

White Maze - June Perry

White Maze
von June Perry

Bewertet mit 4 Sternen

>>Ich bin online - in meinem Leben. Lebendig. Jetzt.<< Seite 233

Erster Satz

Wer bin ich?

Meinung

In Vivians Leben dreht sich alles um die neusten Trends, die heißesten Jungs und die angesehensten Partys. Dank ihrer Mutter ist sie immer mit den modernsten Technologien ausstaffiert. So auch, als dessen neuste Veröffentlichung bevorsteht. Doch noch bevor Viv die Linsen ausprobieren kann, zerstört ihre Mutter diese, nur wenige Stunden später wird sie tot aufgefunden. Verzweifelt wendet Viv sich an den schulberüchtigten Hacker Tom, um auf dem Laptop ihrer Mutter Antworten zu finden. Ehe die Beiden sich versehen, werden sie von Mainhead, der Firma für die Vivs Mutter gearbeitet hat, verfolgt. Doch auch im bald erscheinendem Spiel für die Linsen „White Maze“ lauert eine tödliche Gefahr.

Hauptsächlich erzählt Vivian die Geschichte aus ihrer Sicht. Zwischendurch übernimmt aber ein personaler Erzähler die Aufgabe und begleitet dabei verschiedenste Personen. Der Sichtwechsel war hilfreich, um einiges zu verstehen. Die unterschiedlich gewählten Zeiten allerdings, sind etwas verwirrend und teils auch anstrengend beim Lesen. Der Schreibstil war jedoch durchweg flüssig, passend und sehr angenehm. In Vivians Welt kommunizieren die Menschen über Linsen. Dort befinden sich, wie bei Smartphones auch, verschiedene Apps und Programme drauf, über die die Leute telefonieren, chatten oder Spiele, sogenannte AR-Games, spielen können. Bislang nur die Sinne Hören und Sehen berücksichtigt, sollen mit den neuerfundenen Lucent-Linsen alle fünf Sinne angesprochen werden. Nicht nur Viv und ihre Freunde fiebern den Linsen entgegen, die komplette Menschheit kann es kaum erwarten in eine zweite Realität zu versinken.

Charaktere

Genau wie Vivian sind viele Menschen der AR verfallen und vergessen, wie es in der Realität ist. Der Schülerin wird dies im Laufe der Geschichte bewusst, da sie unweigerlich offline geschaltet wird. Ohne ihre Linsen kommt sie sich schnell hilflos vor, bevor sie über die schönen Dinge im Leben stolpert. Dinge, die es in der AR nicht gibt. Vivian macht eine wichtige Entwicklung im Buch durch, die ihr bei der SUche nach der Wahrheit hilft und beschützt. Durch diese Wandlung, weg vom It-Girl Dasein, wurde sie mir schnell sympathisch.

Tom ist für Vivian ein echtes Mysterium. Die verschiedensten Gerüchte kursieren über den Hacker herum, doch ob sie stimmen kann Vivian nur schwer einschätzen. Tom nimmt sich ihrer an, als sie ihn um Hilfe bittet und bringt sie mit seiner lockeren Art und dem verschmitzten Grinsen auf andere Gedanken. Auch fässt er schnell klare Gedanken und rette ihr damit mehrmals die Haut. Er war ebenfalls auf Anhieb sympathisch, aber seine lässige Art ließ zum Schluss leider etwas nach und er wurde eher unscheinbar.

Zu Beginn war zwischen den Beiden ein hin und wieder vorhandenes Knistern, doch ab der Hälfte war ihre Beziehung plötzlich sehr gewichtig und sehr weit fortgeschritten, dafür, dass sie sich erst ein paar Tage kannten.

Die „Crew“ zu der Tom Viv später bringt und bei der sie unterkommt, bestand aus gut gewählten Charakteren. Von freundlich und hilfsbereit, bis hin zu mißtrauisch und eifersüchtig. Mir gefielen die drei Mitstreiter gut und sie rundeten die Gruppe perfekt ab.

Fazit

Mir gefiel das Buch im Großen und Ganzen sehr gut. Besonders die Erkenntnisse, die Vivian über die virtuelle Welt erlangt. Nur die Beziehung zwischen ihr und Tom ging mir zu zügig und bekam zu viel Gewicht in der Geschichte. 4 Sterne