Rezension

Gefährliche virtuelle Welt

White Maze - June Perry

White Maze
von June Perry

Bewertet mit 4 Sternen

Vivians bisheriges sorgenfreies und verwöhntes Leben endet abrupt, als ihre Mutter Sofia ermordet wird. Sofia war eine erfolgreiche Game-Entwicklerin und stand kurz vor dem Release von „White Maze“, einem Spiel, das mit neuartigen Lucent-Kontaktlinsen gespielt wird und den Zugang zu einer faszinierenden virtuellen Welt schafft. Doch warum hat Sofia kurz vor ihrem Tod den Prototyp der Linse zerstört? Vivian nimmt die Hilfe des Hackers Tom an, denn sie will den Mord an ihrer Mutter aufklären. Dazu muss sie tief in die virtuelle Welt eintauchen - doch dort wartet auch der Mörder.

Was mich an dem Buch bereits vorweg total fasziniert hatte, waren das Cover und der Klappentext. Das Cover ist einfach großartig gestaltet und sieht fantastisch aus und der Klappentext regte sofort meine Fantasie an. Ich war also sehr gespannt auf das Buch. Bis auf ein paar kleine Abstriche hat es mir dann auch prima gefallen.
Der Schreibstil war sehr leicht zu lesen und dabei so mitreißend, dass ich das Buch in einem Rutsch fertig gelesen hatte. Ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.
Die Beschreibungen der virtuellen Welt waren sehr spannend und fesselnd und teilweise wusste ich nicht mehr, was denn nun real und was unecht war. Das war wirklich klasse geschrieben. Aber diese „erweiterte Realität“ birgt auch Gefahren und bringt Nachteile mit sich. Diese negativen Aspekte einer virtuellen Welt wurden sehr gut herausgearbeitet und haben mich ganz schön nachdenklich gemacht, denn der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten und ein solches Spiel könnte bald Wirklichkeit werden. Ich frage mich, ob man dieser Versuchung dann auch widerstehen kann bzw. will, was es mit einem macht und wie man sich dadurch verändern könnte.
Vivian als Hauptcharakter war mir anfangs sehr unsympathisch. Sie war ein hippes Partygirl, das alles haben konnte und nur auf Schein setzte. Nachdem ihre Mutter dann gestorben war, hat sie sich komplett gewandelt. Doch auch da blieb sie mir recht fremd und ich wurde nicht richtig warm mit ihr. Auch die weiteren Charaktere empfand ich etwas zu blass.

Insgesamt hat mir das Buch prima gefallen und ich finde die Message, dass wir das reale Leben dem virtuellen Leben vorziehen sollten, äußerst passend. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.