Rezension

Was für ein krasses Klasse Buch

Vater, Mutter, Tod - Siegfried Langer

Vater, Mutter, Tod
von Siegfried Langer

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Frau irrt durch die Straßen Berlins. Angst davor, nach Hause zu gehen, da da der gewalttätige Ehemann schon mit der nächsten Tracht Prügel auf sie wartet, denn sie ist viel zu spät.
Es kommt wieder zum Streit, der eskaliert. Der gemeinsame Sohn wird dabei getötet.
Jaqueline Adam hat alles, was sie sich je gewünscht hat: sie ist als Architektin erfolgreich, hat einen Mann, den sie über alles liebt und der gemeinsame siebenjährige Sohn Lukas ist der ganze Stolz der beiden.
Doch eines Tages wird Lukas entführt. Die Familie steht unter Schock und  hofft, daß Lukas bald und unversehrt wieder nach Hause zurückkehrt. Hauptkommissar Manthey von LKA Brandenburg nimmt der Ermittlungen auf und er ist sich ziemlich sicher, die beiden Fälle in Verbindung stehen.

Meine Meinung:
Wow, dieses Buch ist wirklich eine Achterbahn für die Synapsen der Kombination. Das Gehirn läuft auf Hochtouren. Obwohl die Handlung manchmal klar auf der Hand zu liegen scheint, wird sie dennoch immer wieder umgeschmissen. Siegfried Langer ist es sehr gut gelungen, seine Leser bei Laune und somit auf einen Irrweg zu führen.
So muß man sich also fühlen, wenn die Realität und der Wahnsinn sich in deinem Kopf die Existenz teilen. Oftmals ist der Wahnsinn realistischer als das eigentliche Leben.
Siegfried Langer schickte mich auf eine Reise, die mich an meinem eigenen Verstand zweifeln ließ.
Meine Hände klebten an diesem Buch. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, bevor ich es ausgelesen hatte (was nur wenige Stunden dauerte) und wußte, was es mit dem toten und dem verschwundenen Kind zu tun hatte. Wieder einmal fragte ich mich nach Beenden des Buches, wie sich ein Autor so in einen Täter hineinversetzen kann.
Das Buch drehte sich hauptsächlich um die Protagonisten (die beiden Familien). Der Hauptkommissar kommt sehr selten auf die Bildfläche, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Die Handlung sprach für sich selbst. Manche Szenen sind vorhersehbar. Auch wenn sie sich für den Moment bestätigen, werden sie kurze Zeit später schon wieder revidiert. Es war schön, auch mal wieder "durch die Straßen Berlins" zu wandeln, an denen ich vor noch einem Jahr war.

Fazit:
Ein Pageturner, den man nicht mehr aus den Händen legen kann.
Lesen! Lesen! Lesen!