Rezension

Achtung Suchtgefahr !!!!

Vater, Mutter, Tod - Siegfried Langer

Vater, Mutter, Tod
von Siegfried Langer

Bewertet mit 5 Sternen

„Spannung pur, Nervenkitzel garantiert“ sagt laut Klappentext Nele Neuhaus...

Ich sage: Recht hat sie !!

Das Erstlingswerk von Siegfried Langer hat mich vollends davon überzeugt, dass wir einen neuen, sehr guten Krimiautoren in Deutschland haben. Besonders nach dem viel zu frühen und jähen Verlust von Andreas Franz hat mich das wirklich gefreut.

Zum Autor

Siegfried Langer, geboren 1966 in Memmingen und nun wohnhaft in Berlin, war als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera tätig.

„Vater, Mutter, Tod“ ist sein erster Krimi (dem hoffentlich noch viele folgen werden..!).

Cover und kurz zum Inhalt

Das Cover mit dem blutigen Messer und dem blutbefleckten, zerbrochenen Teller greift gleich eine Szene des Prologs auf, in dem eine Frau nach dem Einkauf zu ihrem gewalttätigen Mann zurückkehrt, der sie beschuldigt, sie sei zu spät heimgekommen. Es kommt zu einem Streit, einem Handgemenge – tragischerweise wird dabei der kleine Sohn getötet, der sich schützend vor die Mutter stellt...

Dann blendet der Autor um zu Jacqueline Adam, einer jungen Architektin, die mit einem Mal nicht mehr weiß, in welchem Stockwerk ihr Büro ist und die mit ihrer Mutter einkaufen geht – obwohl diese bereits seit Jahren tot ist...

Hat sie Alzheimer ? Halluzinationen ? Ist sie gar schizophren ? Haben die beiden Frauen miteinander zu tun ? Wenn ja, inwiefern ?

Hier ist leider sehr schnell zuviel verraten vom Inhalt, von daher lasse ich es hiermit gut sein inhaltlich, denn ich möchte keinem anderen Leser den Spass an diesem großartigen Buch verderben.

Mein Eindruck

Siegfried Langer´s „Vater, Mutter, Tod“ hat mich unwillkürlich an Sebastian Fitzek erinnert - auch wenn Langer absolut seinen eigenen Stil hat, er schreibt ebenso packend, mit überraschenden Wendungen, die den Leser gern mal auf die falsche Fährte führen.

Und um das mal klar herauszustellen: der Vergleich zu Fitzek kommt für mich schon einem Ritterschlag gleich, denn ich habe bislang keinen deutschen Autor gefunden, bei dem ich mich ebenso auf das nächste Buch gefreut habe und das Werk so rasch verschlungen habe. Fitzek und jetzt auch Siegfried Langer !

Er hält konstant die Spannung und fesselt den Leser so absolut an sein Werk. Der Wechsel zwischen den Tagen „vor der Katharsis“ und den Erzählungen von Jacqueline Adam lassen den Leser nicht mal ansatzweise Luft holen, was für mich äußerst lesenwert war. Vom Prolog an gibt Langer Gas und lässt nicht nach damit. So muss ein Krimi/Thriller sein ! Wenn man essen, schlafen, alles Andere um sich herum vergisst und sich wünscht, das Buch würde gar nicht mehr enden, ist alles zum Buch gesagt !

Ergo

Ein absoluter Pageturner in feinster Krimimanier und ein sympathischer Autor, dessen Namen man sich wirklich merken sollte, der noch viel mehr Leser verdient hat und der trotz eigenem Stil den Vergleich mit den großen, deutschen Krimiautoren in keinster Weise scheuen muss, denn mit diesem Buch fügt er sich naht- und scheinbar mühelos in ihre Reihe ein !