Rezension

Wo ist die Magie?

Schwarzlicht -

Schwarzlicht
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin kein typischer Krimi-Leser, mir fehlen also die Vergleiche. Als Krimi-Laie geht man vermutlich ganz anderes an ein solches Buch heran und lässt sich viel leichter verzaubern. Zumindest hatte ich das gehofft.

Ermittlerin Mina Dabiri und Mentalist Vincent Walder haben sich auch wirklich Mühe gegeben. Sie zieht ihn als Berater zu einem Fall hinzu, nachdem die Leiche einer jungen Frau in einem Zauberkasten gefunden wurde. Alles deutet auf einen Täter aus dem Illusionistenmilieu hin und Vincent scheint der ideale Experte. Dass beide nebenbei mit ihren jeweiligen Psychosen und Ticks zu kämpfen haben, liefert zusätzlich eine interessante menschliche Note zu diesem kriminalistisch interessanten Fall.

Die Figuren bilden letztlich das hauptsächlich Spannende des ganzen Buches ab. Der Fokus liegt streckenweise so sehr auf der Figurenentwicklung, dass der eigentliche Fall dabei ziemlich in den Hintergrund rückt. Dabei schaffen es die Autoren, dass keine der Figuren so wirklich sympathisch wirkt. Das Ermittlerteam besteht neben Mina aus engstirnigen, blassen Nebenfiguren, wobei eine mit ihrem neandertaler-mäßigen Verhalten Frauen gegenüber dermaßen negativ hervorsticht, dass man zeitweise gerne brechen würde. Was man damit bezwecken möchte, ist mir nicht ganz klar. Sollte es Femal Empowerment sein, so ist das ziemlich in die Hose gegangen.

Die eigentliche Geschichte fängt stark an, verliert zwischenzeitlich stark den Fokus und rückt zu sehr in den Hintergrund um dann zu einem fulminanten Finale zurückzukehren, das den etwas durchschnittlichen Eindruck aber nicht mehr retten kann.

Als Auftakt zu einer "außergewöhnlichen" Trilogie war es mir leider zu schwach.