Rezension

Wolken am Himmel

Der Bademeister ohne Himmel -

Der Bademeister ohne Himmel
von Petra Pellini

Bewertet mit 4 Sternen

Die 15-jährige Linda kümmert sich um ihren dementen Nachbarn und hat einen guten Weg gefunden, mit ihm umzugehen. „Eigentlich ist es simpel. Entweder man taucht ein in seine Welt oder man lässt es bleiben. Gegen ihn zu arbeiten ergibt keinen Sinn, ihm etwas aufzudrängen, erst recht nicht.“ So erschafft sie in seinen vier Wänden Schwimmbadszenarien, um Huberts Zeit als Bademeister wiederaufleben zu lassen.

Der Roman spiegelt die Themen verschiedener Lebensphasen wider: Lindas Hadern mit der Schule oder ihre Freundschaft mit dem Nachbarsjungen, das Suchen ihrer Mutter nach der Liebe oder der Spagat der polnischen Pflegerin zwischen ihrer Arbeit und einem Privatleben. Ewa ist übrigens eine großartige Figur, die durch ihre Ausdrucks- und Denkweise zur Erheiterung beiträgt.

In erster Linie handelt es sich also um ein fröhliches Buch, denn die Protagonisten schaffen es ziemlich gut, mit den Herausforderungen im Alltag mit einem Pflegebedürftigen umzugehen. Zu schön, um wahr zu sein? Vielleicht! Doch es liegt darin so viel Zärtlichkeit und Nächstenliebe verborgen, die die Auseinandersetzung mit dem Alter in ein positives Licht rücken und die trotz der schwierigen Momente Hoffnung machen. Der Autorin ist es gelungen, lebendige Charaktere zu schaffen und die Wolken vom Himmel zu pusten.