Rezension

Zu wenig Spannung für einen Psychothriller

Das andere Haus - Rebecca Fleet

Das andere Haus
von Rebecca Fleet

Das andere Haus von Rebecca Fleet ist ein Psychothriller, der sich mit der Zerbrechlichkeit von Beziehungen beschäftigt und aufzeigt, dass einen die Vergangenheit nur allzu schnell wieder einholen kann.

Das Buch ist in drei Erzählstränge aufgeteilt, wobei alle in Ich-Perspektive geschrieben sind:
1. Der Fremde in Carolines Haus, dessen Kapitel ohne Nummer oder Überschrift eingeschoben werden, aber anhand kursiver Schrift sofort ersichtlich gemacht werden.
2. Caroline in der Gegenwart, während ihres Aufenthalts im getauschten Haus.
3. Caroline und Francis in der Vergangenheit.
Die beiden letzten Erzählstränge sind in zusammenhängende Kapitel unterteilt, die aber nicht durchnummeriert sind, sondern mit Überschrift, Ortsangabe, Namen der Erzählenden und einer Zeitangabe versehen sind. So weiß der Leser gleich ob er sich in der Gegenwart oder Vergangenheit befindet und wer gerade erzählt. Hier komme ich auch gleich zu meinem ersten Kritikpunkt. Zwar sind die Kapitel aus Francis‘ Sicht sowieso recht wenige, aber auch diese waren eigentlich unnötig, denn für die Story und deren Entwicklung als solche spielen sie keine wirkliche Rolle.
Vor allem durch die Rückblenden aus Carolines Sicht, scheint relativ schnell klar zu sein was es mit den komischen Vorfällen in dem Haus auf sich hat und wer dahinter steckt. Dass das aber zu einfach und langweilig wäre, war mir gleich klar und so war dann der große Wendepunkt auch nicht wirklich überraschend.
Es gab zwar durchaus noch einige offene Punkte oder Aspekte von denen ich nicht wusste wie sie sich in das Gesamtbild fügen, die Spannung heben konnten diese aber auch nicht. Immer wenn etwas Komisches geschah bei dem man sich fragen konnte wie es mit dem Rest zusammenhängt, gab es relativ zeitnah auch irgendeine Andeutung, die für mich nur einen Schluss zuließ.
Somit war das Buch für mich leider, trotz der Versuche falsche Fährten zu legen, sehr vorhersehbar und entsprechend wenig spannend. Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin wenig sympathisch war. Eine Frau die mit vielem nicht zufrieden ist, sich darüber mehr als deutlich beschwert, dann aber den Mumm nicht hat um selbst etwas zu ändern.
Letztendlich kann man das Buch gut lesen, was sicherlich auch der Kürze geschuldet ist. Man verpasst aber auch Nichts, wenn man es nicht tut. Für einen Psychothriller war das eindeutig zu wenig Spannung.