Rezension

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Zwei mysteriöse Fälle

Vertrauen -

Vertrauen
von Dror Mishani

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein neugeborenes Mädchen wird in der Nähe eines Krankenhauses ausgesetzt. Die Frau, die das Baby dort zurückließ, ist auf einer Überwachungskamera zu sehen und wird ermittelt. Zunächst streitet sie alles ab, dann behauptet sie, das Baby zur Welt gebracht zu haben, es aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht behalten zu können. Ein DNA-Test zeigt aber, dass sie nicht die Mutter sein kann.

Am selben Tag erhält die Polizei den Anruf aus einem Hotel, dass ein Gast ohne zu zahlen das Hotel verlassen habe. Kommissar Avi Avraham kümmert sich persönlich darum und fährt zum Hotel, wo ihm mitgeteilt wird, am Nachmittag hätten Verwandte des Mannes dessen Gepäck abgeholt und die Rechnung beglichen. Avraham ist misstrauisch, da es sich bei dem Mann um einen Touristen handelt, der laut seiner Tochter keine Verwandtschaft in Israel hat, jedoch ihrer Meinung nach für den israelischen Geheimdienst Mossad gearbeitet hat. Als er nachforscht, wird ihm von Vorgesetzten nahegelegt, diese Spur nicht weiterzuverfolgen. Doch Avraham lässt die Sache nicht los, zumal er herausfindet, dass der angebliche Schweizer Staatsbürger mehrere Pässe besessen hat.

Beide Fälle sind sehr vielschichtig und die ungewohnten israelischen Namen machen die Lektüre nicht einfach. Ich habe „Vertrauen“ mit Interesse gelesen, an die Faszination, die Mishanis letztes Buch, „Drei“ auf mich ausgeübt hat, kommt es allerdings nicht heran. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr lesenswerter spannender und anspruchsvoller Krimi, der aus dem üblichen Krimiraster herausfällt.