Alle Rezensionen von genihaku

Vegetarianer -

Vegetarianer
von Felix Kucher

Diefenbachsche Tortur

Karl Wilhelm Diefenbach, ein Vertreter der Lebensreformbewegung und Künstler, steht im Mittelpunkt des Romans. So gut die Geschichte des Kohlrabiapostels geschrieben worden ist, so wenig unterhält diese. Der Schreibstil ist gut zu lesen, macht die Figur Diefenbachs jedoch nicht sympathischer. Persönlich fand ich die Biografie authentisch und realistisch.

Via Torino -

Via Torino
von Aja Leuthner

Wenig packendes Familiendrama

Das Buch hat mich enttäuscht. Der Einstieg war sehr fesselnd, doch danach verlor das Buch und die Protagonisten jeden Sog und jedweden Reiz. Obwohl der Schreibstil gelungen ist, so ist es die Erzählweise nicht. Am meisten gestört haben mich die fehlenden Szenen, auf die in meinen Augen durchaus hingearbeitet worden ist. Wenn mal Spannung aufkam, wenn sich z.B.

Kaiserstuhl -

Kaiserstuhl
von Brigitte Glaser

Kein zufriedenstellendes Ende

Die Autorin versucht eine packende Geschichte einer Familie am Kaiserstuhl zwischen Frankreich und Deutschland zu erzählen, doch hatte ich als Leserin so meine Schwierigkeiten.

Tell
von Joachim B. Schmidt

Atmosphärische Alpen

In Tell wird die Geschichte eines bekannten Helden nacherzählt und so wird hier das Leben Wilhelm Tells mit einer tieferen Ebene und unterschiedlichen Perspektiven neu auferweckt. Das Bewundernswerte an dem Buch ist das Pacing. Er liest sich sehr gut, bei jeder Figur weiß der Leser, um wen es sich handelt.

Die Gezeiten gehören uns -

Die Gezeiten gehören uns
von Vendela Vida

Die Gezeiten der 80er Jahre

Wenn man sich der Geschichte hingibt, ohne große Erwartungen, öffnet sich ein Geschenk der Autorin an die Leser. Im Mittelpunkt befindet sich die Abenteuer der jungen Eulabee, die 1984 mit ihren Freundinnen an den Klippen von San Fransisco lebt. Besonderheiten der damaligen Zeiten hat Vendela Vida gut eingefangen, und die nostalgische Atmosphäre werden durch ihre Worte wieder auferweckt.

Erschütterung -

Erschütterung
von Percival Everett

Ergreifendes Drama

Der Autor Everett erzählt mit der Geschichte von dem Geologen Zach Wells eine außergewöhnliche Reaktion auf den kommenden Verlust der Tochter. Er verbindet zwei Handlungsstränge mit der Akzeptanz und folgenden Trauer eines Vaters über den Krankheitsverlauf seiner Tochter Sarah, indem Everett eine Art Krimi einbezieht.

Zusammenkunft -

Zusammenkunft
von Natasha Brown

Überbewertet

Das Buch hat für mich nicht funktioniert. Es ist keine richtige Erzählung, eher ein Roman, der ins essayistische abdriftet, dann etwas prosaisches wagt, und nur einige Szenen beschreibt und politische Meinungen artikuliert. Einen roten Faden oder eine tatsächliche Geschichte im Sinne der drei Akte oder mit einem Spannungsbogen fehlt in diesem Buch.

Wie schön wir waren -

Wie schön wir waren
von Imbolo Mbue

Unbeugsame Widerstandskämpfer

Imbolo Mbue hat ein sehr faszinierendes Buch über den Widerstand eines Volkes geschrieben. In Kosawa sterben die Kinder an den Folgen der auslaufenden Pipelines, die durch ihr Land gebaut wurden. Verschiedene Gruppierungen wollen den Unternehmer Pexton deshalb anklagen und führen Strategien durch, um ihr Ziel zu erreichen.

Die letzte Tochter von Versailles -

Die letzte Tochter von Versailles
von Eva Stachniak

Stachniaks schwächstes Werk

Alles, was die Bücher von Eva Stachniak gemeinsam haben, ist die fesselnde Art und Weise wie sie Geschichte einfängt. In diesem Fall das 18. Jahrhundert Frankreichs zur Zeit Louis XV und XVI. Das Leben zu der Zeit, bei Hofe in Versailles oder als allgemeine Hebamme, fühlt sich authentisch geschrieben an und die Atmosphäre ist gut wiedergegeben.

Animal
von Lisa Taddeo

Raue Wut

Lisa Taddeo ist ein großer Roman gelungen, der einen mit der in sich tragenden Wut fesselt und ansteckt. Der einzige Aspekt, der die Perfektion des Schreibstils, der Struktur, der versteckten Fakten bricht, ist der subjektiv langatmige Mittelteil und die Angewöhnung an die Figur Joan.

Vertraute Welt -

Vertraute Welt
von Hwang Sok-Yong

Geisterhaftes Geheimnis Gangnams

Der Roman von Hwand Sok-Yong befasst sich mit dem bedeutenden Thema der Müllentsorgung. Trotz seinem nüchternen Schreibstil, bleibt der Erzählstil poetisch, sensibel und mitfühlend. Es finden sich einige Euphemismen und Metaphern, die die Themen des Autors unterstreichen, in dem sie Menschen und Abfall miteinander vergleichen.

Die vier Winde -

Die vier Winde
von Kristin Hannah

Amerika und seine mutigen Kämpferinnen

Das ist mein erstes Buch von Kirstin Hannah und ich habe den Schreibstil sehr genossen. Es gab einen angenehmen Lesefluss und die relative Kürze der Kapitel förderte das Tempo der Geschichte. 

Shuggie Bain -

Shuggie Bain
von Douglas Stuart

Agnes Bains Sucht

Die Hauptfigur des Buches ist Shuggie Bain, der sich um seine alkoholkranke Mutter kümmert. Und diese ist sehr viel präsenter als Shuggie. Dafür ist Shuggie und sein Andersein -also Homosexualität- sehr gut geschildert. Er wird oft als “nicht normaler Junge” bezeichnet.

Harlem Shuffle -

Harlem Shuffle
von Colson Whitehead

Eher enttäuschend

Das Cover des Buches ist schön gelungen und die gesamte Gestaltung, wie sich die Seiten anfühlen beim Umblättern und das Gewicht des Buches in der Hand, ist sehr gut gearbeitet. Doch wie konnte Whitehead mit diesem Buch in so eine Richtung gehen? Ich habe seine vorherigen Bücher sehr gerne gelesen und fand in ihnen jeweils etwas Bemerkenswertes. Hier ist der Schreibstil wieder exzellent.

Das Kreuz des Pilgers -

Das Kreuz des Pilgers
von Petra Schier

Das magische Kreuz

Meine Vorstellung von dem historischen Inhalt des Buches hat sich schnell geändert, als es ein wenig ins Fantastische ging. Als die Andeutungen kamen, war ich wie vor dem Kopf gestoßen. Das lag daran, dass ich diese magischen Elemente nicht erwartet habe. Anfangs war ich mehr als skeptisch, doch die Einarbeitung in die Geschichte hat mir mit der Zeit immer mehr gefallen.

Wir für uns -

Wir für uns
von Barbara Kunrath

Hätte mehr sein müssen

 „Wir für uns“ ist eine kleine Geschichte über zwei Frauen. Klein, weil es sehr spezifisch und dazu wenig tiefgehend ist. Die Autorin möchte eher zum Nachdenken anregen – über gerechtfertigte Kinderwünsche, über Ehebrüche und Homosexualität. Ich schätze die Themen, doch ich war nicht ein großer Fan der Durchführung.

Der Junge, der das Universum verschlang -

Der Junge, der das Universum verschlang
von Trent Dalton

Keine Anziehungskraft

Dieses Buch ist nicht leicht zu beschreiben. Es ist gut geschrieben, wenn der Leser mit dem Stil klar kommt. Die Charaktere sind verrückt, aber bleiben gerade noch authentisch. Die Handlung führt zu einem verdienten Ende hin, wenn man es durch die ersten 100 Seiten schafft.

Der Abstinent -

Der Abstinent
von Ian McGuire

Wenn das Spektakuläre fehlt

Es beginnt im Jahr 1867 in Irland und endet anderswo. Der Polizist James O’Connor verlässt Irland, und sucht nach Verbrechern in Manchester. Dort findet er einen Feind in Doyle und beide Schicksale sind von da an verbunden.

 

Das Flüstern der Bienen -

Das Flüstern der Bienen
von Sofia Segovia

Spanischer magischer Realismus

Die Autorin Segovia hat einen besonderen Roman geschaffen. Sie vertraute ganz auf ihre Vorstellungskraft, und vermischte historische Fakten bis zu einem gewissen Punkt, damit die Handlung flüssiger ist. Die Message ist in diesem Fall wichtiger als historische Akkuratesse. Die Handlung wird an einer Stelle etwas langgezogen, doch das ist auch der einzige Kritikpunkt.

Aus der Mitte des Sees -

Aus der Mitte des Sees
von Moritz Heger

Ruhiges Klosterleben

Lukas ist ein Mönch in einem Kloster, der jeden Tag im See schwimmen geht. Das ist grob gesagt auch die Handlung in diesem ruhigen Buch, weil die Gedanken des Protagonisten und das Leben im Kloster im Mittelpunkt stehen.

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