Spanischer magischer Realismus
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die Autorin Segovia hat einen besonderen Roman geschaffen. Sie vertraute ganz auf ihre Vorstellungskraft, und vermischte historische Fakten bis zu einem gewissen Punkt, damit die Handlung flüssiger ist. Die Message ist in diesem Fall wichtiger als historische Akkuratesse. Die Handlung wird an einer Stelle etwas langgezogen, doch das ist auch der einzige Kritikpunkt. Trotz des magischen Realismus und gleichzeitig gerade wegen des Übernatürlichen wirkt die Geschichte bezaubernd authentisch und märchenhaft einlullend.
Simonopio ist der Star dieser Geschichte. Als Baby gefunden und bei den Morales aufgewachsen, spielen die Pateneltern und ihre Kinder eine zentrale- aber nicht die Hauptrolle. Während Mexiko heimgesucht wird von der spanischen Grippe, Landreformen und Einschränkungen der katholischen Kirche, so befindet sich auch der unmittelbare Feind der Morales in der Nähe.
So lehren die Bienen Simonopio die Welt mit anderen Augen zu sehen, und machen dem Leser die Welt mit ihren kleinen Freuden wieder schmackbar. Es gibt nicht sehr viele Dialoge in diesem Buch. Es wird eher erzählt, wie ein Märchen, das seine traurigen Momente hat, aber auch sein Happy End.