Rezension

Stachniaks schwächstes Werk

Die letzte Tochter von Versailles -

Die letzte Tochter von Versailles
von Eva Stachniak

Bewertet mit 3 Sternen

Alles, was die Bücher von Eva Stachniak gemeinsam haben, ist die fesselnde Art und Weise wie sie Geschichte einfängt. In diesem Fall das 18. Jahrhundert Frankreichs zur Zeit Louis XV und XVI. Das Leben zu der Zeit, bei Hofe in Versailles oder als allgemeine Hebamme, fühlt sich authentisch geschrieben an und die Atmosphäre ist gut wiedergegeben. Wie war es damals mit den Hirschpark-Mädchen, wie war das Leben der Madame de Pompadour oder Louis-Auguste? Wie veränderten sich die Matchgefüge während der Revolution? Die historischen Aspekte bleiben immer von der Perspektive der Protagonisten aus betrachtet, sodass nicht viel aber genug gezeigt wird. Die Struktur und Schreibstil bilden eine gute Geschichte, doch trotzdem fehlt dem Buch das gewisse Etwas. Es wird sehr langsam erzählt. Das kann man von den anderen Büchern gewohnt sein, aber hier zeigt sich das besonders. Es fühlt sich in die Länge gezogen an, als ob die Handlung nicht vorankäme. Dabei werden ca. die Jahre 1755-1794 beleuchtet in nur ca. 550 Seiten. Zudem sind die Figuren der Geschichte wenig spannend. Sympathisch ja, bleiben jedoch auf eine Weise distanziert, fast schon Vergessens würdig. Trotzdem erweckt die Autorin eine sehr spannende Zeit zum Leben und als historischer Roman ist es durchaus zu empfehlen, wobei ich ihre anderen Bücher mehr loben möchte.