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Der beste erste Satz

Am Anfang war das Wort

Schafft es schon der erste Satz eines Romans den Leser zu fesseln und ihn in die Geschichte eintauchen zu lassen? Für viele ist der Anfang eines Buches entscheidend. Ich habe mich in meinem Bücherregal umgesehen und meine Favoriten ausgewählt. Welcher erste Satz gefällt Dir am besten?

Der erste Satz eines Buches ist so viel mehr als nur ein Satz. Er stimmt in die Handlung ein, verrät vieles über den Stil des Erzählers und über die Atmosphäre des Buches. Mit dem Anfang eines Romans entscheidet sich für viele Menschen, ob sie das Buch lesen oder nicht.  

Manche Romananfänge sind sogar so bekannt, dass sie immer wieder – in Büchern, Filmen und Serien – zitiert werden, und viele kennen diese Romaneinstiege, ohne sie dem entsprechenden Buch oder Autor zuordnen zu können. Der Anfang von Leo Tolstois „Anna Karenina“ ist so ein Beispiel: „Alle glücklichen Familien gleichen einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich.”

Im Jahr 2007 rief die Initiative Deutsche Sprache und die Stiftung Lesen sogar zu einem internationalen Wettbewerb auf, bei dem Teilnehmer ihren Lieblingssatz einsenden und erklären konnten, wieso ihnen gerade dieser Einstieg so gut gefallen hat. Aus 17.000 Einsendungen wählte die fünfköpfige Jury den Satz „Ilsebill salzte nach“ aus – der Anfang von Günter Grass‘ Roman „Der Butt“.

Ich habe mich in meinem Bücherregal umgesehen und meine Lieblingssätze herausgesucht. Und das sind sie:

1) Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen

„Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten.“

„Hilfe, die Herdmanns kommen“ war für mich nach unzähligen Schulaufführungen, in denen ich in das Dekoteam gesteckt wurde, das einzige Theaterstück, bei dem ich mit meinen, wie ich finde, doch sehr beachtlichen schauspielerischen Fähigkeiten mitwirken durfte. Und auch wenn ich nur die Erzählerin war, spreche ich noch heute gerne von dem Tag, an dem ich bei „Hilfe, die Herdmanns kommen“ mitgespielt habe.

Der Roman fängt so gut an: „Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten.“ Ein Familien-Clan, der nicht cooler sein könnte. Fünf Kinder, wild und frei von Angst  - mit einer bissigen Katze. „Sie logen und klauten, rauchten Zigarren (sogar die Mädchen) und erzählten schmutzige Witze“. Nichts war so spannend wie diese Kinder! Dass es sich dabei um einen Fall von Kindeswohlgefährdung handelte, der eigentlich das Jugendamt auf den Plan hätte rufen sollen, habe ich damals nicht geahnt. Und vielleicht war ich auch deswegen so traurig, als sich die Kinder zum Ende des Buches hin zu gesitteten Menschlein entwickelten, die sich für die Geburt des Jesuskindes interessierten. Ein wenig enttäuschend. Aber der Anfang war einfach stark! Und so las ich das Buch immer wieder – zumindest den Anfang, denn da waren die Herdmann-Kinder noch „die schlimmsten Kinder aller Zeiten“.

2) Franz Kafka: Die Verwandlung

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“

Ein typischer Romananfang für Kafka – eine völlig absurde Begebenheit wird durch die Feder des deutschsprachigen Schriftstellers zu einer Selbstverständlichkeit, die weder Erzähler noch Protagonisten während der folgenden 100 Seiten hinterfragen. So bleibt nur der Leser, der schon nach dem ersten Satz irritiert fragen möchte: „Wieso, weshalb, warum?“ – es aber lieber lässt, weil wir mit Kafkas Erzählungen nicht in der Sesamstraße sind, und sie niemals eine Antwort geben werden. Dieser Satz hat es übrigens auch im Wettbewerb „Der schönste erste Satz“ auf den zweiten Platz geschafft.

3) Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher

„Hier fängt die Geschichte an.“

„Die Stadt der träumenden Bücher“ widmet sich nicht nur der Leidenschaft fürs Lesen, sondern auch der Kunst des Schreibens. Mit viel Humor, beeindruckenden Ideen und intertextuellen Anspielungen führt Moers durch die fantastische Welt Zamoniens. Der fast schon plump anmutende Einstieg „Hier fängt die Geschichte an“ scheint in seiner Einfachheit auf den ersten Blick im krassen Gegensatz zu der außergewöhnlich vielschichtigen Erzählweise des Autors zu stehen. Doch gleichzeitig spiegelt sich in diesem ersten Satz nicht nur der Humor des Erzählers wider, sondern es wird auch in einer übergeordneten Ebene das Thema des „Erzählens“ aufgegriffen, das von da an das gesamte Buch begleitet. Und damit ist dies der perfekte Einstieg in das erste von drei Büchern rund um den Dichter Hildegunst von Mythenmetz.

 4) Michael Kumpfmüller: Durst

„Eines Tages im Sommer um die Mittagszeit, als es schon sehr heiß war, wusch sich eine junge Frau über dem Waschbecken die Haare und dachte über ihr Leben nach.“

Als ich vor Jahren in der Marburger Stadtbibliothek nach einer neuen Lektüre suchte, hatte ich von „Michael Kumpfmüller“ noch nie zuvor gehört. Genauso wenig von „Durst“. Doch der Roman landete trotzdem auf meiner Ausleih-Liste und wurde im Handumdrehen zu einem meiner Favoriten. 13 Tage begleitet der Leser eine Frau, die sich ziellos durch die Stadt bewegt, durch die Kaufhäuser schlendert und ihre Liebhaber trifft. Währenddessen warten ihre beiden kleinen Kinder auf ihre Rückkehr – und verhungern.

Der erste Satz beschreibt eine alltägliche Situation: Eine Frau wäscht ihre Haare und denkt über ihr Leben nach. Eine Szene, wie sie jeden Tag, überall auf der Welt vorkommt. Völlig harmlos – und doch gibt sie den Auftakt zu einen zweifachen Kindsmord. 

5) Und nun der erste Satz eines meiner Lieblingsbücher:

„Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn.“

Ich liebe Quizfragen: Weiß jemand auf Anhieb, um welches Buch es sich dabei handelt?

Welcher erste Satz ist Dir besonders ans Herz gewachsen? Und wieso gerade dieser Satz? Ich bin gespannt auf Deine Lieblings-Romaneinstiege!

Autor des Artikels: +Maren Kahl

Kommentare

mesu kommentierte am 22. Oktober 2013 um 11:26

Ich mag am liebsten den ersten Satz aus Tintenherz:" Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner wispernder Regen."

Ich finde das macht neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Und "wispernder Regen" ist eine wirklich phantastische Beschreibung.

Slevowitsch klugscheißerte am 22. Oktober 2013 um 11:48

Uh, ein Klassiker der heutzutage zahlreich zitiert wird. Ich glaube, Satz Nr. 5 ist aus "1984", oder?

Ich finde auch letzte Sätze sehr wichtig und manchmal eindrucksvoll. So z.B. von "Der Herr der Ringe": "Ich bin zurück". Nachdem die Reise des Ringträgers und seines treuen Freundes Samweis über drei Bände ausgeweitet wird, ist es auch für den leser ein "heimkommen". Oder von Harry Potter: "Alles war gut", nachdem der nun erwachsene Junge über 7 Bände Angst, Trauer, Furcht und Rückschläge durchgemacht hatte...

Schaefche kommentierte am 22. Oktober 2013 um 13:07

Ich kenne leider keine Anfänge von Büchern auswendig, aber der Anfang ist entscheidend, wie gut mir ein Buch gefällt, wie flüssig es zu lesen ist... Und bei Tintenherz fand ich den wispernden Regen auch wunderschön beschrieben.

Jagwid kommentierte am 22. Oktober 2013 um 14:49

Ein sehr klassischer und guter Anfang ist auch in Moby Dick von Charles Dickens zu finden: "Nennt mich Ismael." Es wirkt familiär und der Leser wird (vermeindlich) direkt angesprochen.

CogitoLeider kommentierte am 28. Oktober 2013 um 12:41

Blöd nur, dass Charles Dickens nichts mit 'Moby Dick' zu tun hat, weil es von Herman Mellville geschrieben wurde - und jetzt bitte nicht schlagen, ich war etwas irritiert! ;)

Franz Josef Neffe kommentierte am 22. Oktober 2013 um 14:59

Der erste Satz kann wirklich sehr aufschlussreich sein.

Bei meiner Ausbildung zum Sonderschullehrer kam ich auf die Idee, einmal Zeugnisse zu untersuchen und von jedem Zeugnis den ersten Satz herauszuschreiben.

Hier die vier Anfangssätze von Andis ersten Zeugnissen:

+ Andi hat sich noch nicht richtig eingelebt.

+ Andi hat sich immer noch nicht richtig eingelebt.

+ Andi hat sich noch nicht richtig eingefügt.

+ Andi hat sich immer noch nicht richtig eingefügt.

Das war vor 30 Jahren eines meiner Schlüsselerlebnisse für die neue Ich-kann-Schule. Wie man nicht übersehen kann, geht´s da gar nicht um Rechnen, Schreiben & Lesen sondern bloß darum, den Kerle kleinzukriegen.

Voriges Jahr rief mich eine Junglehrerin an, die sich mit Zeugnisschreiben abquälte. Da ich mein letztes Zeugnis 1990 geschrieben hatte, bat ich sie um ein Beispiel. Der erste Satz ihres Zeugnisses 2012 lautete: "Susanne hat sich gut in die Schule eingefügt."

Kann man sich da über Amokläufe gegen so eine "Schule" noch wundern?

Freundlich grüßt

Franz Josef Neffe

terkina kommentierte am 22. Oktober 2013 um 16:18

Obwohl sicherlich die ersten Seiten sehr entscheidend dafür sind ob ich das Buch weiterlese oder nicht, habe ich mir noch keine großen Gedanken über den ersten Satz gemacht. In Zukunft werde ich mal mehr darauf achten ;-)

Karithana kommentierte am 22. Oktober 2013 um 19:32

Das geht mir ähnlich. Ich wüsste auf Anhieb keinen einzigen ersten Satz aus dem Kopf. 

Aber vielleicht ändert sich das bald...

Lars Gurowski kommentierte am 22. Oktober 2013 um 16:54

Spontan fällt mir dazu der Anfang des ersten Skulduggery Pleasant-Romans ein: "Gordon Edgleys Tod war ein Schock...nicht zuletzt für ihn selbst."

Ich hab selten nach einem ersten Satz so gelacht. Ein richtig schön trockener, schwarzer, britischer Humor. Großartig!

Der erste Satz ist unheimlich wichtig und in vielen Fällen erzählt er alleine schon eine Geschichte. Spätestens nach dem ersten Abschnitt weiß man, ob einen das Buch interessieren könnte, ob man den Schreibstil mag etc. Ohne einen guten Anfang geht gar nichts.

Miss.mesmerized kommentierte am 22. Oktober 2013 um 17:15

Man sagt ja, dass der erste Satz die ganze geschichte einfangen muss, das ist sowohl bei Kafkas Verwandlung wie auch bei Anna Karenina wunderbar gelungen. Für mich persönlich noch ein ganz starker - wenn auch erschütternder -Anfang ist Camus_ L'étranger: "Aujourd'hui, maman est morte". Damit kann man als Leser ja kaum umgehen.

Die Begesitrung um Walter Moers kann ich nicht teilen. Das Buch gehört zu den zweien, die ich in meinem Leben abgebrochen habe und auch ganz sicher nie wieder in die Hand nehme (das zeite ist "Berlin Alexanderplatz"), weil es so ein grenzenloser Unsinn ist, dass mir das Lesen Schmerzen bereitete. 

Yexxo antwortete am 22. Oktober 2013 um 17:16

Mein liebster erster Satz stammt aus dem Buch 'Das Papierhaus' von Carlos M. Dominguez: 'Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung von Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Emiliy Dickinson und wurde an der ersten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren.' Und da sage noch einmal jemand, Bücherlesen sei ungefährlich ;-)

Maren Kahl kommentierte am 23. Oktober 2013 um 08:54

Der Satz ist wirklich toll! Das Buch landet gleich mal auf meiner Wunschliste!

Yexxo ergänzte am 23. Oktober 2013 um 17:44

Schöön :-) Schau mal, dass du die Hardcover-Ausgabe aus dem Eichbornverlag bekommst. Sie ist einfach schön und antiquarisch schon für wenig Geld zu bekommen. Viel Freude beim Lesen!

Sebastian Kretzschmar kommentierte am 22. Oktober 2013 um 19:10

Mein bisheriger Favorit ist aus einem Buch, welches ich schon vor einer ganzen Weile gelesen habe, bisher aber noch nicht übertroffen: 'Als Konrad Lang zurückkam, stand alles in Flammen, außer dem Holz im Kamin.' (aus Martin Suters SMALL WORLD)

Judith kommentierte am 22. Oktober 2013 um 20:10

Mein Lieblings-erster-Satz ist aus Pride and Prejudice: "It is a truth universally acknowledged, that a man in possession of a good fortune, must be in want of a wife."

Ist sicher nicht sehr originell, weil schon tausend mal darüber geschrieben wurde, wie gut dieser erste Satz ist, aber es stimmt leider :-). Der fängt unglaublich gut den Ton des Buches ein und irgendwie, auf ironische Weise, auch die Handlung.

Sonja Fleischer kommentierte am 27. Oktober 2013 um 08:36

Ahh ja! Zu recht einer der ganz großen berühmten ersten Sätze!

blumenpups kommentierte am 22. Oktober 2013 um 20:12

"Stellt euch den krankesten Ort in ganz Zamonien vor." (Der Schrecksenmeister)

Walter Moers ist einfach ein Meister darin, seine Leser ab dem ersten Satz in den Bann zu ziehen :)

fio kommentierte am 22. Oktober 2013 um 20:54

Ich mag erste Sätze. Wenn sie gut sind, ziehen sich mich direkt in die Geschichte. Vor allem, wenn sie...

... mich neugierig machen: "In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit." (Der kleine Hobbit, J.R.R. Tolkien)

... zum lachen bringen: "Gordon Edgleys plötzlicher Tod war ein Schock für alle - nicht zuletzt für ihn selbst." (Skulduggery Pleasant, Derek Landy)

... mich stutzen lassen: "Mein Schweiß riecht nach Erdnussbutter." (Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst, Wendy Maas)

... vor meinem inneren Auge ein Bild zeichnen (und wenn sich später auch noch herausstellt, dass dieses Bild zu der ganzen Geschichte passt): "Der letzte Kurs im Leben meines alten Professors fand einmal in der Woche in seinem Haus statt, neben einem Fenster im Arbeitszimmer, wo auf der Fensterbank ein kleiner Hibiskus seine rosafarbenen Blüten abwarf." (Dienstags bei Morrie, Mitch Albom)

... mir das Gefühl geben, dass ich vor einem Kaminfeuer sitze und der Geschichte eines alten Mannes im Schaukelstuhl lausche: "Im achtzehnten Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte." (Das Parfum, Patrick Süskind)

Fornika kommentierte am 23. Oktober 2013 um 15:07

Den ersten Satz aus Der kleine Hobbit liebe ich auch sehr, man fühlt sich gleich ganz heimelig.

Auch toll finde ich aus Coelhos Veronika beschließt zu sterben: Am 11. November 1997 entschied Veronika, jetzt sei es - endlich - an der Zeit, sich das Leben zu nehmen.

Oder DEN Satz den viele zu Forrest Gump im Kopf haben: Let me say this bein a idiot is no box of chocolates.

 

kommentierte am 22. Oktober 2013 um 22:45

Ich fand "Die Stadt der träumenden Bücher" sehr genial! Den 2. Band hab ich auch und freue mich schon drauf....irgendwann werd ich´s mal zwischenschieben. Den 3. Band hab ich gerade bei Amazon entdeckt, warte da aber auf´s TB, da mir 24,99€ zu teuer ist. Es liest sich einfach herrlich und lachen mußte ich auch..... einfach klasse und typisch Walter Moers! 

Büchernarr kommentierte am 23. Oktober 2013 um 00:46

"It had been over four years since I'd really slept, and I suspected it was killing me."
Dieser Satz hat mich sehr neugierig gemacht. Ist aus "Insomnia" von J.R. Johansson

zombieatemyhead kommentierte am 23. Oktober 2013 um 08:01

Ich liebe aus "The Perks of being a Wallflower" von Stephen Chobsky:

August 25, 1991

Dear friend,

I am writing to you because she said you listen and understand and didn't try to sleep with that person at that party even though you could have.

 

Es ist einfach so charlieeske und fängt seinen Charakter super ein. Diese ehrliche Haut, die immer sagt, was er denkt. Zumindest in seinen Briefen.

Galladan kommentierte am 23. Oktober 2013 um 08:21

 "Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge...". So faengt das Buch "Jenseits von Afrika" von Karen Blixen an und ist einer der Saetze die einen direkt mitten in ein Buch ziehen. Alleine von diesem Satz hat sich in mir eine Vorstellung der Stimmung gebildet die ich in dem Buch erwarten durfte und ich wurde nicht enttaeuscht. Ich habe auch eine Uebersetzung gelesen wo man Hill als Gebirge uebersetzt hat aber irgendwie empfinde ich Berge als wesentlich besser weil es weicher klingt.

Lori kommentierte am 23. Oktober 2013 um 13:16

"Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar". 

Na ja, den Satz kennt ja wohl eindeutig jeder. Er ist der erste Satz aus Harry Potter und der Stein der Weisen, welches einer meiner Lieblingsbücher ist und welches ich gerade wieder lese. Der Satz an sich ist nicht besonders, aber immer wenn ich ihn lese, weiß ich, dass er der Anfang etwas ganz Großem ist. Ich liebe Harry Potter und bei diesem Satz überkommt mich eine wahnsinnige Vofreude auf das Buch :D

Sommerkind ergänzte am 24. Oktober 2013 um 21:11

Noch lieber mag ich die englische Version dieses Satzes: "Mr and Mrs Dursley, of number four, Privet Drive, were proud to say that they were perfectly normal, thank you very much." Dieses hinterhergeschobene "thank you very much" - herrlich!!!

Henk kommentierte am 23. Oktober 2013 um 13:24

Als Kind wusste ich, wenn es mit "Es war einmal vor langer Zeit..." begann, dann konnte es nur gut werden.

Zugegeben, da hab ich genauso wenig selbst gelesen, wie ich es heute mache und daher fällt mir auch aktuell kein Beginn ein, der mir besonders gut gefallen hat, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Ab jetzt achte ich mal gezielter drauf. :)

HeyDiandra antwortete am 26. Oktober 2013 um 20:15

Absolut toller, klassischer Anfangssatz :)

Ich glaube es gibt niemanden, der mit diesem Anfangssatz keine schönen Erinnerungen verbindet!

kommentierte am 23. Oktober 2013 um 15:23

Ich finde den ersten Satz eines Buches auch sehr aufregend und auch irgendwie ausschlaggebend. Ich hab dann immer schon im Gefühl, wie mir das Buch wohl gefallen wird. Und ich lag meistens richtig :D

Steffi T. kommentierte am 23. Oktober 2013 um 20:41

Ich find diesen Klassiker gut :) "Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne."

Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis

melly1209 kommentierte am 24. Oktober 2013 um 11:42

"Ein einfacher junger Mensch reiste im Hochsommer von Hamburg, seiner Vaterstadt, nach Davos-Platz im graubündischen."

der Anfangssatz eines Werkes, das mich auch nach vielem Lesen immer noch fasziniert. Mein absolutes Lieblingsbuch.

Thomas Mann, Der Zauberberg

 

 

nikolausi kommentierte am 24. Oktober 2013 um 16:58

Mich hat der erste Satz aus dem Roman "Fünf Kopeken" von Sarah Stricker angesprochen:

"Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte mein Großvater ihr nie erlaubt."

 

 

Sommerkind kommentierte am 24. Oktober 2013 um 21:29

Schöne, lustige, nachdenkenswerte, in die Geschichte hineinziehende erste liebe Sätze habe ich viele...u.a.

 

"Alice was beginning to get very tired of sitting by her sister on the bank, and of having nothing to do: once or twice she had peeped into the bok her sister was reading, but it had no picutres or conversations in it, "and what is the use of a book," thought Alice, "without pictures or conversations?"

(Alice's Adventures in Wonderland by Lewis Carroll)

 

"There was once, in the country of Alifbay, a sad city, the saddest of cities, a city so ruinously sad that it had forgotten its name"

(Haroun and the Sea of Stories by Salman Rushdie) -> wer intelligente Märchen und einen bezaubernden, cleveren, fantastischen Humor und Wortwitz mag  - klare Empfehlung!

 

Und zwar nicht nur ein Satz (wobei auch der schon sehr, sehr stark ist), sondern der erste Absatz:

"Jetzt will ich von meinem Bruder erzählen. Von ihm, Jonathan Löwenherz, will ich erzählen. Es ist fast wie ein Märchen, finde ich, und ein klein wenig auch wie eine Gespenstergeschichte, und doch ist alles wahr. Aber das weiß keiner außer mir und Jonathan.

(Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren) --> wie ich überhaupt alles von Astrid Lindgren liebe!

katze-kitty kommentierte am 25. Oktober 2013 um 09:56

"Der Ort sah, zumindest auf den ersten Blick, nicht so aus, als würden dort viele Menschen verschwinden. "   Aus Feuer und Stein von Diana Gabaldon, eins meiner Lieblingsbücher. Ich finde mit dem Satz ist man schon richtig in der Geschichte drin.

Katl kommentierte am 25. Oktober 2013 um 13:04

„Nennt mich Ismael.“

HeyDiandra kommentierte am 25. Oktober 2013 um 18:18

Ja, das stimmt. Erste Sätze sind so wichtig :) Einer meiner Lieblingsanfangssätze ist aus 'Der Übergang' von Justin Cronin:

Bevor sie Das Mädchen Von Nirgendwo wurde - das Mädchen, das plötzlich auftauchte, Die Erste Und Letzte Und Einzige, die tausend Jahre lebte -, war sie nur ein kleines Mädchen aus Iowa und hieß Amy.

Das macht einen doch schon neugierig, wie es zu diesen Beinamen kommen wird. Was wird mit Amy passieren, dass sie Das Mädchen Von Nirgendwo wird?!

Ich kann jedem das Buch nur empfehlen! Und vielleicht hat euch der Satz ja jetzt auch neugierig gemacht ;)

B. Lesen kommentierte am 25. Oktober 2013 um 21:31

Meist lese ich in der Buchhandlung nicht den ersten Satz, sondern schlage das Buch an irgendeiner Stelle auf und lasse den Schreibstil des Autors auf mich wirken. Bei dem Buch "Firmin - ein Rattenleben" von Sam Savage habe ich es ausnahmsweise mal anders gemacht - und dieser erste Satz hat mich bewogen es zu kaufen:

"Ich hatte mir immer vorgestellt, dass meine Lebenserinnerungen, wenn ich sie jemals niederschreiben sollte, mit einem großartigen ersten Satz anfangen müssten: mit etwas Lyrischem wie Nabokovs >Lolita, Licht meines Lebens, Feuer meiner Lenden< oder, falls das Lyrische mir nicht so läge, vielleicht mit etwas Philosophischem wie Tolstois >Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; aber jede unglückliche Familie ist auf ihre besondere Art unglücklich<."

DibraSina kommentierte am 26. Oktober 2013 um 11:15

Spontan fällt mir jetzt kein erster Satz eines Buches ein. Aber ich mache es daraus nicht so entscheidend ob mir das Buch gefällt oder nicht. Ich mag Bücher in denen es "sofort zur Sache geht". Also wo Spannung aufgebaut wird und man das Buch einfach nicht mehr weglegen mag. 

Sonja Fleischer kommentierte am 27. Oktober 2013 um 08:34

"7.47  Wie jeder andere vernünftige Mensch auch hasste ich die Highschool."       

                                                                                   Joey Goebel: Ich gegen Osbourne

"Ich hatte so viel gelitten, ich war ein finsterer und trauriger Mensch geworden."

                                                                                  Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger

 

kommentierte am 27. Oktober 2013 um 12:32

"Tagtäglich erklangen in der rauchigen, öligen Luft über der Arbeitervorstadt die zitternden, heulenden Töne der Fabriksirene, und ihrem Ruf gehorchend, kamen aus den kleinen grauen Häusern gleich erschreckten Küchenschaben finstere Menschen auf die Straße gelaufen, die ihre Muskeln durch Schlaf nicht hatten erfrischen können.

(Maxim Gorki: Die Mutter)

Andrea G. kommentierte am 29. Oktober 2013 um 10:28

ganz aktuell: "Wenn mein Leben ein Buch wäre, würde niemand es lesen." (Bibliothek der Träume von Lynn Austin)

Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, aber die Geschichte lässt sich gut an.

SusanneUlrikeMaria kommentierte am 27. August 2014 um 22:47

Als der Portier aus der Telefonzelle 7 herauskam, war er ein wenig weiß um die Nase herum; er suchte seine Mütze, die er im Telefonzimmer auf die Heizung gelegt hatte.

VICKI BAUM

Menschen im Hotel

 

micluvsds kommentierte am 27. August 2016 um 19:47

YIn a hole in the ground lives a Hobbit." Aus "The Hobbit" (ich hab es nie auf deutsch gelesen, darum der englische erste Satz).
In der Serie "Knight Rider" spielen KITT und Michael Knight übrigens ein Spiel, wo sie an Hand des ersten Satzes eines Buches Buchtitel und Autor erraten müssen. Aus der Folge kenne ich noch einen weiteren ersten Satz: "Call me Ismael." aus Moby Dick.