Rezension

Anders als erwartet

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bewertet mit 2 Sternen

Als begeisterte Leserin war ich alleine schon aufgrund des Titels und des Klappentextes unglaublich neugierig auf dieses Buch. Ich bin nicht einmal sicher, was für eine Art von Geschichte ich erwartet habe. Definitiv nicht das, was das Buch letztlich ausgemacht hat.

 

Sicher ist, dass die Geschichte mit dem Titel beginnt. Juliette lebt in Paris und fährt regelmäßig mit der Metro zur Arbeit und zurück. Und sie tut, was viele Leser wohl in öffentlichen Verkehrsmitteln tun, nämlich lesen und andere Leser beobachten. Sie ist neugierig auf das, was andere Menschen in der Metro lesen. Ihr eigenes Leben verläuft in einem eher gleichmütigen, etwas langweiligen Trott, aus dem sie aufgrund ihrer Begegnung mit Soliman ausbricht. Der übrige Teil der Handlung ist für mich eher die Geschichte einer Charakterentwicklung. Es folgen zwar auch noch Ereignisse und die eine oder andere Wendung und die Autorin hat einen wirklich wundervollen, poetischen Schreibstil. Dabei muten mir manche Ausführungen und Beschreibungen schon fast zu poetisch an. Ich hätte mir ein bisschen mehr Handlung, ein bisschen mehr Details über die Charaktere und ein bisschen mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte plätschert leise vor sich hin, liest sich angenehm und aufgrund er relativ wenigen Seiten (175) auch ziemlich schnell.

 

Es ist ein Buch über eine Frau, die das Lesen liebt und deren Begegnung mit einem anderen Buchliebhaber letztlich dafür sorgt, dass sie aus alten Gewohnheiten ausbrechen kann. Ganz nett, aber leider nicht mehr. Von daher vergebe ich zwei von fünf Sternen.