Rezension

Aus dem Wunsch die Familie zu beschützen und dabei alles verloren......

Honigtot - Hanni Münzer

Honigtot
von Hanni Münzer

Ich habe die Familie von der Urgroßmutter in Wien bis zur Urenkeltochter in Seattle begleitet, bin in deren Haut geschlüpft. Konnte als Elisabeth in Wien einen grandiosen Aufstieg als Sängerin feiern, einen wunderbaren Mann kennen und lieben lernen. Eine Familie gründen. Zwei Kinder bekommen um dann mit voller Wucht vom Nationalsozialismus getroffen zu werden.

Alles aber auch wirklich alles war vorbei...

Felicity lebt in Seattle/USA und ist kurz davor nach Kabul zu gehen um dort für Doctors for the Wold zu arbeiten, als ihre Großmutter Deborah stirbt und ihre Mutter spurlos verschwindet.

Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter und reist damit in die Vergangenheit ihrer Familie und erfährt welche Grausamkeiten sie erleben mussten und lernt noch jemand kennen, von dem sie und die andere Person nichts geahnt hatten, das es sie gibt......

Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mittendrin bin in der Geschichte. Ich habe mit den Protagonisten gefreut, gelitten und geheult. Selten hat mich eine Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite, die sicherlich auch eine wahre Begebenheit sein könnte, mich emotional so mitgenommen, nein mitgerissen gefühlt.

Die einzeln Charaktere sind so hervorragend beschrieben, sei es die liebevolle Köchin oder der SS Sturmbannführer Albrecht Brunnmann.

Hanni Münzer hat mit ihrem ausdrucksstarken und ergreifenden Schreibstil eine erschütternde Geschichte erzählt.

Die Autorin bringt die historischen Grausamkeiten als Roman aber tiefgreifender und nachhaltiger näher als es manchem Geschichtsbuch gelungen ist.

Ohne eine wirklich gute, so wie ausführliche Recherche wäre ein solches Werk nicht möglich gewesen.

Es ist für mich in diesem Jahr das beste Buch, dass ich gelesen habe.