Rezension

Die Spuren des Krieges

Honigtot - Hanni Münzer

Honigtot
von Hanni Münzer

Bewertet mit 5 Sternen

Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten? Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen? Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überdauern und alte Wunden heilen? Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.

 

 

 

Als ich hörte um was es in dem Buch geht dachte ich zuerst: „Nein, nicht schon wieder der 2. Weltkrieg.“

Der Titel machte mich dann neugierig und ich las die Leseprobe. Dann stand es fest….das Buch muss gelesen werden!

 

Felicity reist ihrer Mutter hinterher, die Hals über Kopf verschwunden ist, ohne ihre Familie zu informieren.

Sie findet sie vollkommen verstört in einem Hotel in Rom. Hier versucht sie die Spuren ihrer Mutter zu recherchieren und dies ist der Auftakt zu einer Zeitreise von unvorstellbarem Leid.

 

Deborah, Felicity´s Großmutter war die Tochter einer gefeierten Künstlerin und einem Arzt.

Ihr Vater war Jude und als der Krieg ausbrach, musste die Familie über Jahre hinweg das Grauen erleben.

Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, da ich sonst spoilern würde oder Gefahr laufe, mit dem erzählen dieses Meisterwerks nicht mehr aufzuhören.

 

Die Protagonisten wuchsen mir so ans Herz, das ich glaubte alles mitzuerleben.

Jede Stimmung wurde von der Autorin so hervorragend aufgefangen, dazu noch unglaublich gut recherchiert. Historisch stimmte alles und vielleicht machte dies das Buch noch zusätzlich so erschütternd. Mit einfühlsamen Worten, dem damalige Wortschatz und die Ausdrucksweise in dieser Zeit versetzten mich endgültig in die Vergangenheit.

 

Sensibel hat Hanni Münzer aufgezeigt, das dieses dunkle Kapitel auch heute noch seine Spuren hinterlassen hat.

 

Für mich eines der besten Bücher die ich gelesen habe.