Rezension

Berührender Einblick

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10) -

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
von Hanna Faber

Bewertet mit 5 Sternen

Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Robyn. Doch dann lernt Whitney Bobby kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während ihre Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht, muss sie sich entscheiden, was sie bereit ist, für den Ruhm zu opfern.

 

Ich muss gestehen, dass ich mich vor dieser Romanbiografie noch nie wirklich mit Whitney Houston beschäftigt habe. Ich kenne einige ihrer Lieder und natürlich den Film „Bodyguard“ aber das wars auch schon. Selbst warum sie so früh gestorben ist, war mir nicht mehr präsent. Ich wurde aber auch erst geboren, als ihre Karriere auf dem Höhepunkt war.

Aber umso mehr mag ich diese Romanbiografien, denn so kann ich unbefangen, ohne spezielle Erwartungen in das (vermutliche) Privatleben einer Ikone abtauchen.

Die Autorin Hanna Faber hat sich hier für einen sehr sensiblen Weg entschieden. 

Wir begegnen Whitney, wie sie sich für die Grammy-Verleihung 1994 vorbereitet und dabei immer wieder in Erinnerungen abschweift. Durch die so entstehenden Zeitsprünge erfahren wir Whitneys Geschichte, vom Auftritt im Gospelchor, über ihre Modeljobs, bis hin zu ihrem Aufstieg als Superstar. 

Trotz der vielen Sprünge war es nie unübersichtlich. Die Kapitel sind oben mit den Jahreszahlen versehen, so dass man als Leser gut einen Überblick behält. 

Die Autorin hat den Schwerpunkt jedoch nicht auf die Karriere an sich gelegt, sondern viel auf die empfindsame und sensible Frau dahinter, die eigentlich nur Musik machen will und gar nicht so viel Wert auf den Ruhm legt. Und wir erfahren viel über Whitneys Beziehung zu ihrer besten Freundin und Assistentin Robyn. Obwohl man dazu immer im Kopf behalten muss, dass die romantische Seite an dieser Beziehung nur von Robyn, nie von Whitney bestätigt wurde. Aber trotzdem finde ich es eine schöne Vorstellung.

Der Autorin ist es insgesamt sehr gut gelungen, alle Szenen und Ereignisse anhand ihrer Recherchen sehr plausibel darzustellen. Ich kann mir vorstellen, dass sie so stattgefunden haben könnten. Natürlich ist die künstlerische Freiheit bei einer Romanbiografie relativ groß aber ich habe das Gefühl, dass Hanna Farber sehr sensibel damit umgegangen ist und dem Leser nicht nur die große Whitney Houston zeigen wollte, sondern das Mädchen „Nippy“ dahinter. Es hat mich sehr bewegt, diese junge Frau hinter der Ikone kennen zu lernen.

„Always love you“ ist eine wirklich gelungene Romanbiografie!