Rezension

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Das Böse in uns - Cody Mcfadyen

Das Böse in uns
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Agentin Smoky Barrett hat gerade erst wieder in ihrem Job, in ihrem Leben Fuß gefasst, als sie eine erschütternde Mordserie aufklären muss. Alles begann mit der Tochter eines hochrangigen Politikers, einer transsexuellen. Eine heikle Sache also. Doch damit nimmt die Mordserie noch lang kein Ende..

Das war mein erster McFadyen - und was Bestseller Autoren im Thrillerbereich angeht, bin ich erstmal immer etwas vorsichtig und skeptisch. Mit Fitzek werde ich ja zum Beispiel überhaupt nicht warm. Hier kann ich aber aus voller Überzeugung sagen : Die Masse hat recht! 

Smoky als Protagonistin ist perfekt gezeichnet. Tough, schon allein wegen all dem, was sie durchleben musste. Menschlich, immer noch. Meistens hart, manchmal dann wieder weich. Mit Fehlern und Zweifeln, Ecken und Kanten. Aber gerade so vielen, dass sie die Geschichte spannend machen, noch nicht so viele, dass sie das eigentliche Geschehen überlagern. Ihr Team ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, für mich persönlich ist da jeder auf seine ganz eigene Art sympathisch. 

Eigentlich bin ich auf der ersten Seite direkt in die Handlung gekippt - und hab das Buch dann mehr oder weniger in einem Zug durchgelesen, weil McFadyen den Spannungsbogen nicht ein einziges mal mehr auf ein Maß zurück sinken lässt, in dem ich eine Pause hätte einlegen können. Für zarte Gemüter ist er vielleicht ein wenig blutig - aber man merkt, dass er die detaillierten Beschreibung nicht benutzt, weil er sonst nicht fähig ist, das Grauen zu transportieren, wie es sonst so viele Thrillerautoren machen. Nein, Cody könnte das auch ganz ohne Blut. Das ist quasi nur die Kirsche auf der Sahnehaube.

Das eine Sternchen Abzug gibt's dafür, dass ich immer wahnsinnig viel Spaß daran habe, selbst Sherlock zu spielen - wenn der Täter am Ende ein Unbekannter ist, kann ich mich da vorher nur verrennen. Das trübt mir ein wenig die Freude.