Rezension

** Sehr enttäuschend **

Das Böse in uns - Cody Mcfadyen

Das Böse in uns
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 2 Sternen

Ich war sehr gespannt, wie mir „Das Böse in uns“ gefallen würde, denn von den ersten beiden Thrillern – besonders vom Ersten – war ich mehr als begeistert! Meine Erwartungshaltungen waren demnach sehr hoch.

Leider muss ich vorab zusammenfassend sagen, dass ich den Thriller zwar gut fand, aber mehr auch nicht. „Das Böse in uns“ war von der Story her wesentlich harmloser und im direkten Vergleich sogar eher langweiliger als die bisherigen Werke des Autors. Diese waren gezeichnet von brutalster Vorgehensweise des jeweiligen Täters, die einem einen wahren Schauer über den Rücken laufen ließ. Hierbei wurden unvorstellbare moralische Grenzen überschritten, die den Atem des Lesers stocken ließ. Aber gerade dies zeichnete die Romane aus – ein Fan von Thrillern möchte schließlich Nervenkitzel spüren und noch nie da gewesene, spannende Storys lesen.

Bei „Das Böse in uns“ hatte ich vielmehr den Eindruck, dass der Autor bei diesem Buch mehr Wert auf die Vertiefung der Charaktere, die man schon aus den vorherigen Werken kannte, legte. Neue Beziehungen wurden hergestellt und bestehende Verbindungen gefestigt. Auch entwickelten sich viele Charaktere während der Schreckenstaten des „Priesters“ weiter. Zwar war es interessant, diese Weiterentwicklungen mit zu verfolgen, allerdings erwartet man bei einem Thriller doch eher einen anderen Schwerpunkt.

Der Roman ist aus der „Ich-Perspektive“, aus der Sicht der Hauptfigur Smoky Barrett, geschrieben. Dies empfand ich als angenehm, da diese Erzählweise auch durchgängig Sinn machte.

Die Story rund um den sogenannten „Priester“ fand ich eher etwas mau. Die Art, wie der Serienkiller mordete war bei weitem nicht so spektakulär und schockierend, wie man erwartet hätte. Auch die Tatsache, dass der Killer erst nach weit über 100 Morden an die Öffentlichkeit ging, bzw. die Tatsache, dass in der Vergangenheit nie eine Verbindung zwischen diesen Morden gesehen wurden, erscheint sehr unglaubwürdig.

Auch fehlten die Überraschungsmomente und unvorhersehbaren Geschehnisse innerhalb des Verlaufs. Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass zumindest das Ende Überraschungen und Spannung versprüht – allerdings wurde ich auch hier enttäuscht. Insgesamt war der Nervenkitzel-Faktor für einen Thriller und den direkten Vergleich der vorherigen Romane recht enttäuschend.

An sich gefällt mir die Schreibweise des Autors jedoch. Ich gehe mal davon aus, dass der nächste Thriller – „Ausgelöscht“ mit Titel – wieder mehr Spannung und intelligente, durchdachte Inhalte besitzt, so dass ich mir auch dieses Taschenbuch zulegen werde. Bei der Empfehlung dieses Buches tue ich mich etwas schwer, ich würde eher von einem Kauf abraten, als dieses Buch zu empfehlen.