Rezension

Muss für Thriller-Fans

Das Böse in uns - Cody Mcfadyen

Das Böse in uns
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 5 Sternen

"DAS BÖSE IN UNS" ist wie auch die beiden Vorgänger "DIE BLUTLINIE" und "DER TODESKÜNSTLER" aus der Smoky-Barrett-Serie ein gelungener Thriller aus der Feder von Cody McFadyen. Für meinen Geschmack auch der Beste der drei.

Zum Inhalt: Lisa - ursprünglich Dexter - ist die transsexuelle Tochter eines hohen Politikers und wird in einem Flugzeug unbemerkt getötet. Schnell findet das Ermittlerteam heraus, dass Lisa nicht das einzige Opfer war, sondern bereits das 143. - die Zahl, die auf einem in Lisas Körper gefundenen silbernen Kreuz eingraviert ist. Daraufhin beginnt Barretts Specialeinheit des FBIs mit der Suche nach dem Täter, der sich seine Opfer anhand ihrer Sünden aussucht.

Besonders gut gefällt mir bei McFadyen der lineare Aufbau des Thrillers. Das Ermittlerteam analysiert die Morde und sucht danach Schritt für Schritt nach Motiv und Vorgehen des Täters. Kein wildes Umherspringen zwischen einem kleinen Haufen schnell präsentierter Verdächtiger, wie es bei Thrillern gern mal der Fall ist. Dazu kommt McFadyens flüssiger und gleichzeitig emotional fesselnder Schreibstil, der die Spannung gut auf den Leser übertragen kann. Auch die Rückblenden in die einzelnen Sünden sind gut gelungen und lockern die Geschichte auf - schockieren aber gleichzeitig auch. "DAS BÖSE IN UNS" ist zudem im Gegensatz zu den ersten Teilen auch für zarter beseidete Leser geeignet, da die Morde weitaus weniger blutig und grausam sind.

Die Charaktere sind diesmal deutlich überzeugender, was ich aber auch schon über "DER TODESKÜNSTLER" sagen würde. Das übertriebene Perfekt-Sein aller beteidigten Protagonisten, wie man es im ersten Teil der Serie angetroffen hat, ist verschwunden. Die Hauptfiguren neben Barrett haben jetzt auch Probleme und sind einfach normaler. Auch der neuere Charakter der Kirby Mitchell - der knallharte weibliche Bodyguard - ist gut gelungen und sorgt für gelegentliche Schmunzler im Thriller.

Eine kleine Kritik meinerseits wäre, dass sich McFadyen zwar von dem Blutrausch seiner ersten Werke entfernt, seine Protagonisten dafür allerdings etwas zu Sex-besessen werden. Auch die gesamte Sprache ist nocheinmal etwas vulgärer geworden. Hier wäre etwas weniger vielleicht mehr gewesen.

Fazit: Insgesamt ein ganz hervorragender Thriller, den man als Fan dieses Genres gelesen haben muss!