Rezension

Der Erbschaftsstreit der Stieg Larsson Familie ist interessanter

Verschwörung
von David Lagercrantz Stieg Larsson

Bewertet mit 3 Sternen

Verschwörung: Millennium 4 von David Lagercrantz. Erschienen im Heyne Verlag am 27. August 2015

Mikael Blomkvist wird auf dem Weg von einer Redaktionssitzung bei der es wieder einmal um die Existenz der Zeitung geht von einem jungen Mann abgefangen. Der erzählt im von einem K1 Genie mit Namen Frans Balder dessen geistiges Eigentum gestohlen wurde. Balder hatte eine Blomkvist sehr bekannte Hackerin beauftragt den Datendiebstahl zu verfolgen. Als in derselben Nacht Balder Blomkvist zum Interview bittet, fährt er hin, nur um die Ermordung Balders mitzubekommen und dessen autistischen Sohn kurz kennen zu lernen der das Attentat überlebt hat.

Blomkvist findet schnell mehr heraus als die Polizei und plant mit dieser Story ein weiteres mal die Zeitung zu retten.

Die gute Nachricht: Eltern autistischer Kinder können ihre Kinder problemlos die schlimmsten Dinge sehen lassen, sie aus ihren gewohnten Umgebungen reißen und selbst Leute ohne die geringste Ahnung über Kinder oder/und autistische Kinder können sie dazu bewegen Dinge zu tun, die sie nie zuvor beherrscht hatten.

Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist sind in ihrer Beziehung noch immer die Leute die sie gewesen sind. Lisbeth mutiert allerdings zu Superwoman und Blomkvist ist seltsam antriebsarm und lässt andere handeln. Wir treffen auch noch einige andere alte Bekannte wieder, die sich ebenfalls nicht verändert haben. Lagercrantz schreibt wesentlich flüssiger und ohne die Ecken und Kanten von Larssons Schreibe. Dafuer fand ich den Plot vorhersehbar und die neuen Personenbeschreibungen einfach nur nervig. Schön, schöner am schönsten. Klug, klüger am klügsten. Warum kann Lagercrantz es nicht einfach bei schön belassen? Warum muss er uns alle paar Seiten wieder und wieder erzählen wie genial Balder ist? Vielleicht weil seine Gedankengaenge genau so banal sind wie die von uns allen? Weil keinerlei Genie in seinem Verhalten oder seinen Gedanken zu finden sind?

Es handelt sich bei dem vorliegenden Buch um Fan-Fiction. Es plätschert so vor sich hin und die Spannung ist nicht wirklich gegeben. Stieg Larssons Familie will sicher noch mit weiteren Millenium Büchern auf dem Markt Geld machen und so ist es also kein Wunder, dass die Geschichte nicht wirklich Wendungen nimmt, die nicht noch Platz für die Hinterlassenschaften von Stieg Larsson lassen würden.

Ohne die Verbindung zur Millenium Reihe, ohne die eingeführten Charaktere Salander und Blomkvist eigentlich nur ein reichlich magerer Roman.