Rezension

spannend - aber zu wenig Blomkvist/Salander

Verschwörung
von David Lagercrantz Stieg Larsson

Bewertet mit 3.5 Sternen

David Lagercrantz hat sich viel vorgenommen: mit Genehmigung der Erben von Stieg Larson hat er eine Fortsetzung zu den Thrillern mit Mikael Blomkvist und Lisbet Salander geschrieben. Blomkvist ist Journalist und Mitinhaber der Zeitschrift „Millennium“, Salander eine Hackerin. Sie haben sich kennengelernt, als Salander Blomkvist ausspionieren soll und sie letztendlich gemeinsam einen Mörder zur Strecke bringen.

Mit dem Titel „Verschwörung“ und dem Cover hat sich der Verlag an die Ausgaben der vorherigen Bände von Stieg Larson gehalten. Leider habe ich keinen der Bände von Larson bisher gelesen, so kann ich nicht beurteilen, in wie fern Lagercrantz es schafft an das Original heranzukommen (das werde ich aber auf jeden Fall nachholen). Ich habe das Buch zur Hälfte gelesen und die andere Hälfte gehört (gelesen von Dietmar Bär).

Lagercrantz braucht lange, um die Geschichte ins Laufen zu bringen. Für meinen Geschmack springt Lagercrantz zu viel zwischen den Perspektiven aller Beteiligten und braucht auch viel zu lange bis er endlich mal zu eigentlichen Story kommt.

Frans Balder, Computergenie, will einen Multi-Computer-Konzern zur Strecke bringen und wird ermordet kurz bevor er Blomkvist gegenüber eine Enthüllung machen kann. Einziger Zeuge ist sein autistischer Sohn Oskar. Lisbet hat sich in die NSA gehackt und dort als WASP für Aufsehen gesorgt. Sie hält sich versteckt, korrespondiert mit Blomkvist nur über einen Ordner auf seinem Laptop, in den sie sich gehackt hatte. Um Oskar zu schützen, beauftragt Blomkvist Lisbet, den Jungen in Sicherheit zu bringen. Leider werden sie dort durch Lisbets böse Schwester, die für den Anschlag auf Frans Balder verantwortlich ist, aufgespürt. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt. Ich will hier nicht näher auf den Inhalt eingehen. Nur so viel: Alle Fäden kommen am Ende zusammen.

Das Buch selbst finde ich etwas zu ausschweifend. Zu viel Drumherum - zu wenig Blomkvist und Salander. Die zweite Hälfte, die ich als Hörbuch gehört habe, hat deutlich mehr Fahrt drauf – was vermutlich an der gekürzten Fassung und der Beschränkung aufs Wesentliche liegt. Dietmar Bär liest sehr gut und es macht Spaß zuzuhören.