Rezension

Der Weg der Teehändlerin

Der Weg der Teehändlerin -

Der Weg der Teehändlerin
von Susanne Popp

Bewertet mit 5 Sternen

Der Weg der Teehändlerin von Susanne Popp ist der zweite Teil ihrer Teehändlerin Reihe. Diese Reihe dreht sich um das Teehaus und die Familie Ronnefeldt. Alle Teile sind in sich abgeschlossen und behandeln eine andere Generation der Familie. Es handelt sich dabei um einen historischen Roman der Fakt3n und Fiktion miteinander verbindet. Die Autorin nimmt sie die legitime Freiheit Daten zu ändern,  Ereignisse zu verschieben oder einer anderen Person zuzuordnen. Für mich ist es ein gelungener Roman gewesen der mich in eine andere Zeit entführte und mir tolle Lesestunden schenkte.

Frankfurt 1853: Die Kinder von Friederike Ronnefeldt sind nahezu erwachsen. Natürlich möchte sie ihre Kinder gut versorgt wissen und hat auch schon den ein oder anderen Zukunftsplan. Doch ihre Kinder haben ihren ganz eigenen Kopf und ihre eigenen Ideen für die Zukunft. Wo will Elise gerne Lehrerin werden, Wilhelm Maler und Mine Schauspielerin. Nur Carl scheint für Friedericke sicher zu sein. Er lebt in Hamburg und macht dort eine Lehre um das Familiengeschäft einmal zu übernehmen.

Susanne Popp hat einen angenehmen und leichten Schreibstil, so findet man schnell in die Geschichte ein. Die Autorin schafft es das Leben, die Ortschaften, Gefühle und Begebenheiten bildhaft und lebendig zu beschreiben. So fühlt man sich in Frankfurt oder Hamburg der 1850iger Jahre versetzt. Durch die verschiedenen Perspektiven wird das Buch zudem spannend und unterhaltsam. Das Buch ist aus der Sicht Friederikes, Carls und Elises geschrieben. Alle Handlungsstränge führen über Kur oder lang aber zusammen. Man lernt die Protagonisten, ihre Ängste, Sorgen und Freuden besser kennen. Sehr schön ist die Entwicklung die alle durchmachen. Das Leben damals war nicht leicht und so ist es für Friederike besonders schwer als Frau und Witwe ein Geschäft zu führen und doch steht sie für sich und ihre Prinzipien ein.

Leider fand ich, dass das Thema Tee etwas zu kurz kam. Gerne hätte ich hier noch mehr Informationen gehabt. Allerdings lässt der Epilog und die Vorschau auf den dritten Teil hoffen. Ansonsten ist dies wieder ein toller, solider historischer Roman gewesen den man gut lesen kann.