Rezension

Ein spannender Auftakt über ein mutiges Mädchen in einer interessanten Zukunft

Aquamarin
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine eigenartige Verletzung macht es der sechzehnjährigen Saha unmöglich ins Wasser zu gehen. In einer Stadt wie Seahaven, einer Küstenstadt in Australien, in der sich alles ums Schwimmen und Tauchen dreht, macht sie das zur absoluten Außenseiterin. Doch als sie plötzlich von ihrer Erzfeindin in ein Wasserbecken geschubst wird, beinahe ertrinkt und seltsamerweise doch überlebt, stellt sie ihre gesamte Vergangenheit infrage. Sie begibt sich in den Ozean und entdeckt, dass die Schnitte an ihrem Brustkorb möglicherweise doch nicht von einem Unfall herrühren. Augenscheinlich wurde sie als Kind einer illegalen Optimierung unterzogen, die sie nicht nur in Seahaven zu einer Aussätzigen machen würde, sondern auch im Rest der Welt…
Grandios! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mir dieses Buch so sehr gefällt. Ich habe zwar nicht genau das bekommen, was ich erwartet hatte, dafür aber etwas Neuartiges, was mir umso mehr zugesagt hat. Die leicht futuristisch angehauchte Welt hat sehr interessante und spannende Weltanschauungen und es war sehr cool zu sehen, wie in Zukunft Menschen eventuell Dinge, die uns noch sehr geläufig und alltäglich sind, als veraltet und unmodern ansehen. Auch die ganze Meeresthematik hat mir sehr gut gefallen und auch wenn das Buch eher ruhig erscheint, war es sehr spannend und ich wollte stets wissen, wie es weitergeht.
Saha hat mir auch sehr gut gefallen. Sie ist keine typische Protagonistin, sie ist nicht perfekt, hat Ecken und Kanten, ist ein sehr zurückhaltender und ruhiger Mensch, der im Laufe des Buches immer mehr auftaut und auch immer mehr an Stärke gewinnt. Später zeigt sich auch, dass sie doch ein sehr mutiges und entschlossenes Mädchen ist. Ich mochte ihre Entwicklung hier wirklich sehr. Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, z.B. ganz besonders ihre fürsorgliche Tante. Pigrit fand ich teilweise ein wenig nervig aufgrund seiner Obsession für eine bestimmte Figur, aber dennoch war er meistens ein guter Freund für Saha. Auch die Darstellung und Kommunikationsweise der Submarines fand ich sehr gelungen.
Das Ende brachte auch eine für mich unerwartete Wendung mit sich, die ich zu Beginn des Buches so nie hätte erahnen können, auch das fand ich wirklich gut gemacht.
Der Schreibstil war sehr leicht und flüssig, aber dennoch detailliert und keineswegs langweilig.
Ich freue mich schon sehr darauf ganz bald mit dieser Reihe fortzufahren, deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne.