Rezension

Mermaid-Outing mit tollen Nebenschauplätzen

Aquamarin
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 3.5 Sternen

Australien im Jahre 2151. Die Welt ist eine andere. Klimawandel und gesellschaftliche Umformungen haben neue Gebiete geschaffen. Seahaven an der Küste ist eine kleine Enklave, die außerhalb von freien Metropolen und Konzerngebieten den neuen Traditionalismus pflegen. Sie lehnen extreme technische Neuerungen und Genmanipulationen an Menschen ab. Alle die sich nicht an diese Vereinbarung halten, werden rigeros verbannt.

Saha lebt mit ihrer taubstummen Tante in Seahaven, fühlt sich aber nicht wirklich von ihren Mitschülern akzeptiert. Ist sie doch sehr introvertiert und meidet das Wasser. Selbst vom Schwimmunterricht ist sie befreit, wegen merkwürdiger Wunden an ihrem Brustkorb, die nicht heilen wollen. Als sie eines Tages extrem gemobbt wird und dabei ins Wasser geschmissen wird, merkt Saha, dass sie unter Wasser atmen kann. Ihr Leben dreht sich von nun an um 180 Grad. Saha will herausfinden, wer ihre Mutter wirklich war und wer ihr Vater ist, muss sich aber gleichzeitig vor Entdeckung ihrer Besonderheit schützen, sonst wird sie ausgewiesen.

Als sie einem Jungen bei einem Fest mit Tauchwettbewerb das Leben rettet, kommt ihr Geheimnis ans Licht...

Aquamarin ist eine Coming-of-age-Geschichte mit Meerjungfrau. Das Mädchen-Jungs-Gerangel inklusive Mobbing und Liebeskummer könnte aus einem High-School-Drama stammen. Das leicht zu durchschauende Plotting folgt einem linearen Erzählmodus, mit viel "tell" und wenig "show". Was mich trotz allem bei Stange gehalten hat, sind die kleinen Ausflüchte in die Meeresfauna, die Entwürfe für die Aufspaltung der Gesellschaft und natürlich die "biologische" Erklärung für Sahas (und ihrer "Meeresbekanntschaft") Besonderheiten. Natürlich passt in dieser Geschichte auffällig viel zusammen, der Vater des neuen Freundes besitzt noch alte Bücher, die Freundin der Tante kann gar nicht so zufällig die Gebärdensprache, weil sie eigentlich aus einem anderen Grund nach Seahaven kam, die Oberzicke aus der Highschool ist zufällig auf der Seite der Bösen, der gerettete Schwarm unwissentlich auf der guten Seite, usw.

Jetzt hoffe ich einfach nach Spannung (kriegen sie sich, oder nicht), Spiel (die Verwandlung des Mauerblümchens zum Star beim Abschlussfest) und Schokolade (Australien, yeah!), dass Eschbach mich auch mit den Nachfolgebänden Submarin und Ultramarin bei der Stange hält. Leichte Kost für Zwischendurch.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 13. Januar 2024 um 10:46

Warum liest du Eschbach? Er schreibt soooo schlecht. Damit meine ich nicht mal seine Stories itself, sondern die vielen Floskeln etc.; er hat einfach keinen guten Stil. Ein einziger Eschbach reicht for ever; er kommt nicht mal auf die Minusliste - er ist einfach indiskutabel.

Emswashed kommentierte am 13. Januar 2024 um 11:39

Weil seine Ideen gut sind.