Rezension

Ein toller Thriller, bei dem es Spaß gemacht hat weiter zu lesen

Teufelsmord - Tanja Noy

Teufelsmord
von Tanja Noy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Über 20 Jahre sind vergangen seit drei grausame Morde in Julia Wagners niedersächsischer Heimat als “Teufelsmorde” Schlagzeilen machten. Doch jetzt taucht eine nach gleichem Muster zugerichtete Leiche auf. Eine Jugendfreundin Julias gesteht die Tat, bevor sie sich das Leben nimmt. Von der Unschuld ihrer Freundin überzeugt, beginnt Julia eigene Nachforschungen in einer verschworenen Dorfgemeinschaft, derer sie nie ein Teil war und die alle und alles von “draußen” als Bedrohung betrachtet. Während ihrer lebensgefährlichen Suche nach Antworten macht sie sich mächtige Feinde und erfährt dabei unfassbare Dinge über ihre eigene Vergangenheit.

Der erste Eindruck: 

Das Cover und der Klappentext haben mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Kaum kam es bei mir zuhause an, hab ich auch schon angefangen zu lesen. Und allein der Prolog war einfach richtig, richtig gut. Ich musste unbedingt sofort weiter lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Und sonst so:

Wie schon gesagt, der Einstieg war einfach wirklich grandios. Man wusste von Anfang an, dass jemand anders hinter den Morden stecken muss und es war lange Zeit sehr verzwickt. Am Anfang fand ich es noch sehr schwer, die ganzen Personen zu zuordnen. Aber da konnte ich mich nach und nach gut rein finden und irgendwie kam wirklich jeder in Frage, aber keiner sagt irgendwas. Das ganze Dorf war für mich irgendwie schon sehr verwunderlich. Ich wüsste nicht, ob ich da freiwillig wohnen wollen würde. Und ich hatte irgendwie das Gefühl hier würde am liebsten jeder jeden umbringen wollen. Fand ich aber richtig gut, da dadurch die Spannung bestens gewahrt wurde.

Julia Wagner ist ein sehr starker Charakter, sie hat durch den frühen Verlust ihrer Eltern, das Aufwachsen im Waisenhaus und ihre Karriere in der Mordkommission schon viel durchmachen müssen und wagt sich nur mehr oder weniger widerwillig nach Wittenrode zurück. Und sie hatte zurecht Angst davor. Auch die anderen Charaktere sind gut beschrieben und lassen das ganze Dorf lebendig werden.

Was mir auch gefallen hat, dass man auch wirklich einen Einblick in das Leben einiger Dorfbewohner bekommen hat, da Situationen aus ihrer Sicht oder eben ihrem Privatleben auch wirklich bildhaft und durchdacht geschildert werden.

Allerdings muss habe ich auch einen kleinen Kritikpunkt. Das Ende hat mir gar nicht so richtig gefallen. Julia setzt all ihre Erfahrungen und das zusammengetragene Wissen ein und ist auf einer sehr heißen Spur, die sich auch zum Teil als richtig erweist. Und auch die Spannung ist bis zum letzten Satz da. Aber irgendwie lässt mich das Ende schon noch mit einigen Fragen zurück, von denen ich mir gewünscht hätte, dass es sich noch aufklärt. Und ich hab wirklich ungläubig auf das Wort “Ende” gestarrt und gedacht: Wie? Das war’s jetzt?  Das Ende spricht für mich irgendwie für einen zweiten Teil. Aber mal schauen.

Fazit:

Ein guter deutscher Thriller, bei dem es mir Spaß gemacht hat weiter zu lesen. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend, allerdings lässt das Ende für mich doch zu viele Fragen offen. Ich schwanke zwischen 4 und 5 Pusteblumen, das mit dem Ende hat mich wirklich irgendwie gestört, aber der Rest war richtig gut und hat mir sehr gut gefallen. Da ich mich wirklich nicht entscheiden kann, gebe ich 4,5 Pusteblumen.