Rezension

Florries Weg

Die zwei Leben der Florence Grace - Tracy Rees

Die zwei Leben der Florence Grace
von Tracy Rees

Bewertet mit 3.5 Sternen

Tracy Rees Prosa ist typisch englisch! Die Reise der Amy Snow habe ich bereits gelesen, fand es jedoch etwas langweilig. Trotzdem wollte ich der Autorin mit Die zwei Leben der Florence Grace noch einmal eine Chance geben. Auch diesmal fehlte mir Spannung, aber dennoch konnte man den Roman ganz gut lesen, obwohl sich die 460 Seiten in der Mitte etwas zogen. 
Die Passagen am Anfang hatten mich nicht so überzeugt, aber wie Florrie sich entwickelte, hat mir gut gefallen. Sie ist gezwungen sich zu verändern, da sie als fünfzehnjährige verwaist zur Familie ihres Großvaters muss, die zwar reich aber kalt sind. Florrie muss Tiefen und Höhen überstehen, bis sie sich angepasst hat. 
Dachte ich anfangs noch, sie würde sich zwischen den Grace-Männern Turlington und Sanderson entscheiden müssen, ist ihre Zuneigung zu einem der Männer doch klar. Doch der Roman ist nicht kitschig. Sie schafft es im Verlaufe des Romans zu einer freien Persönlichkeit zu werden. Sie brauchte dazu keinen Mann. Sanderson ist sympathisch, doch Turlingtin ist ein Säufer und lebensuntüchtig. Florence erkennt das schnell. 

Man kann das Buch schnell lesen, kritisch ist anzumerken, dass es relativ wenig Überraschungen in der Handlung gibt. 

Ich vergleiche den warmen und ruhigen Erzählton von Tracy Rees mit den von Lucinda Riley, doch bei ihr ist der Fokus klar auf der historischen Zeitebene. Sie beschreibt das 19.Jahrhundert angemessen. Für einfache Leute war das Leben damals hart, vielleicht waren die etablierten deswegen so egoistisch. 

Meine Wertung in Sternen: 3 und ein halber!