Rezension

Oh Turlington!

Die zwei Leben der Florence Grace - Tracy Rees

Die zwei Leben der Florence Grace
von Tracy Rees

Bewertet mit 3 Sternen

Nein. Nein. Und nochmal nein. Ich schreibe wirklich nicht gerne Verrisse, aber was mir an Langeweile aus diesem verschwurbelten Ding entgegen plätscherte, lässt mir keine andere Wahl. Junges Ding vom Lande landet in der Großstadt bei einer reichen und arroganten Familie und hat dort nichts Besseres zu tun, als sich in den nächstmöglichen Junggesellen zu vergucken. So weit, so gerne in Romanen dieser Art erzählte Geschichte, so nur leider nicht gut. Sondern eben mittelmäßig und allenfalls in den Parts spannend, die im dörflichen Cornwall spielen. Da sind auch die wenigen halbwegs authentischen und sympathischen Gestalten angesiedelt, der Rest ist entweder dumm oder arrogant oder farblos oder alles zusammen. Und im Falle der Graces auch noch nervig. Und beim gefühlt hundersten "oh Turlington"(diesen zugegeben originellen Namen trägt oben erwähnter Junggeselle) war auch der letzte Funke Romantik erloschen.

Ich erwarte von Romanen dieser Art wirklich nicht viel. Leichte Unterhaltung, ein bißchen Romantik, ein paar liebevoll erdachte Figuren, ein wenig prachtvolle Kulisse mit großer Treppe, Abendgarderobe und Kutschen und - schwupps- schon bin ich soweit zufrieden. Es ist völlig unnötig und tut Büchern dieser Art auch gar nicht gut, wenn man sie überfrachtet mit dramatischer Pose, vermeintlich originellen Gestalten und zuviel an Psychologie für den Hausgebrauch. Oh Turlington!