Rezension

Ganz großes Gefühlskino !

Durch die kälteste Nacht - Brittainy C. Cherry

Durch die kälteste Nacht
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 5 Sternen

Ich glaube, es gibt exakt 5 Autorinnen im Genre Romance / New Adult, deren Bücher ich nicht nur komplett blind, also ohne zu wissen worum es überhaupt geht, kaufe/lese, sondern die es auch in aller Regelmäßigkeit schaffen, mich während des Lesen emotional komplett zu zerschießen, mich aber am Ende immer mit vielen positiven Vibes und wieder geheiltem Herzen zurück zu lassen.

Eine dieser Autorinnen ist Brittainy C.Cherry.

Und eine dieser Regelmäßigkeiten war definitiv "Durch die kälteste Nacht", wo es um zwei sehr gebrochene Menschen geht, die das Schicksal zusammengebracht, voneinander getrennt und dann wieder vereint hat, weil sie einfach füreinander bestimmt sind.

Kennedy kämpft mit schweren Verlusten und einem lieblosen Ehemann, der sich nur für sich selbst interessiert und eine schwache Frau, wie er sagt, nicht gebrauchen kann. Als die Situation durch eine von Kennedys Panikattacken ausgelöst, eskaliert und Penn seine Frau vor die Tür setzt, wendet sie sich an ihre Schwester, die ihr einen Neustart in Havenbarrow ermöglicht.

Hier trifft Kennedy aber nicht nur auf viele neugierige und auch sehr ätzende Nachbarn, sondern macht direkt in den ersten Tagen Bekanntschaft mit dem vermeintlich größten Miesepeter der Stadt: Jax.

Jax gibt sich gerne als Mensch, dem man besser aus dem Weg geht, dabei hat er ein absolut gutes Herz und nur sein eigenes Trauma hat ihn dazu gebracht, eine Meterdicke Wand um sein wahres Ich zu bauen und niemanden an sich heranzulassen.

Beide kämpfen im Verlauf der Handlung mit ihren ureigenen Dämonen, mit viel Dunkelheit und geringem Selbstwertgefühl, welches ihnen von außen eingetrichtert wurde. Sie geben sich die Schuld an den Ereignissen, die ihr Leben so aus der Bahn geworfen haben und es dauert ein bisschen, bis sie sich endlich gegenseitig in ihr Leben lassen und der jeweils Andere versteht, dass er den Sturm nicht alleine überstehen muss.

Brittainy C. Cherry hat MAL WIEDER eine hochemotionale Geschichte geschrieben, die mich tief berührt, zu Tränen gerührt, aber auch zum Lachen und Dahinschmelzen gebracht hat.

Die Charaktere sind so liebenswert, egal ob Kennedy oder Jax oder Nebencharaktere wie Connor, Joy und Yoana.

Und die Handlung war sehr rund und, wenn man mal von praktischen Zufällen und der offensichtlichen Perfektion manch einer Figur absieht, auch sehr authentisch. Besonders in Bezug auf den Heilungsprozess, den sowohl Kennedy als auch Jax hier durchmachen. Ein Trauma zu bewältigen bedarf harter Arbeit und zu verstehen, dass man, auch wenn man vielleicht keine familiäre Unterstützung hat, nicht alleine ist, weil es immer Menschen gibt, die sich im Sturm zu dir setzen und warten bis er vorüber ist und die Sonne wieder durch die Wolken kommt, dauert manchmal ziemlich lang.

Ich liebe alles an diesem Buch. Naja, vielleicht alles bis auf die ganzen Idioten, die es in Havenbarrow gibt. Aber selbst denen bin ich irgendwie dankbar, weil sie sowohl Kennedy als auch Jax nur stärker gemacht haben.

Von mir gibts also die volle Punktzahl und eine dicke Leseempfehlung.