Rezension

Ganz süß, aber nicht überragend

Schau mir in die Augen, Audrey
von Sophie Kinsella

Bewertet mit 3 Sternen

Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...

Meine Meinung:
Das neue Kinsella Buch musste ich natürlich unbedingt haben, zumal es sich um ihr erstes Jugendbuch handelt. Die Story ist erstmal ganz gut gemacht. Wir erleben eigentlich eine Familiengeschichte. Audrey, die eine soziale Phobie hat, aufgrund eines Traumas in der Schule. Ihr computerspielsüchtige Frank, der kleine süße Felix. Der Vater Chris, der sich am besten aus allen raushält und die nervtötende Mutter Anne. 

Das Buch hat mich amüsiert, aber nicht vom Hocker gehauen. Ich konnte ehrlich gesagt nicht viele Seiten am Stück lesen, weil mir das dann irgendwie zu zuckersüß gewesen wäre. Ich kann auch keine ganze Tüte Bonbons auf einmal essen, weil man irgendwann Lust auf was Herzhaftes hat :D So ists hier irgendwie auch gewesen. Ein paar Seiten und dann hatte ich genug Süßes. Die Geschichte ist halt stellenweise wirklich albern und es gibt auch viele naive Aspekte. 
Besonders witzig aber auch nervtötend war Audreys Mutter. Stellenweise hat sie sich wie meine Mutter benommen :D teilweise fand ichs aber auch ZU übertrieben und zu drüber irgendwie. An diesen Stellen wurde das Buch dann manchmal zu albern leider. 
Die Krankheit unter der Audrey leidet, bringt zwar manchmal ein paar ernste Töne und die Stellen sind meiner Meinung nach auch echt gut ausgearbeitet, aber das witzige und süße überwiegt halt. Man muss aber sagen, dass die Krankheit dennoch nicht zu kurz kommt und auch sehr gut rübergebracht wird unter welchen Schwierigkeiten Audrey leidet. Ich habe oft gelesen, dass hier Leute negativ anmerken, dass immer nur Hinweise gegeben werden, was damals geschehen ist und niemals ein voller Überblick gegeben wird bzw. eine volle Auflösung. Ich fand das irgendwie nicht ganz so störend. Ich tippe halt einfach auf sehr starkes Mobbing in all seinen Formen und brauchte da irgendwie keine genauere Erklärung. Zumal das für mich auch nicht der Punkt der Geschichte ist. Es geht halt irgendwie mehr um Vertrauen in der Familie und Rücksichtnahme, sowie Einfühlungsvermögen. Und das wurde sehr gut rüber gebracht. Dennoch ist es kein Buch, welches mich vollends überzeugt hat. 

Fazit: 
Ein sehr süßes Jugendbuch hat Kinsella da gezaubert. Die Familiengeschichte ist teilweise sehr witzig, hat definitiv auch ernste Momente, die durch Audreys Krankheit sehr realitätsnah rübergebracht werden. Die Geschichte ist irgendwie wirklich zuckersüß und mir daher manchmal zu wenig herzhaft :D Ich fand es teilweise etwas anstrengend dran zu bleiben und vergebe daher mittlere 3 Sterne!