Rezension

hat Potential, ist aber doch eher etwas für das jüngere Publikum

Timeless - Alexandra Monir

Timeless
von Alexandra Monir

Bewertet mit 3 Sternen

Michele wohnt mit ihrer Mutter Marion in L.A.. Ihre Mutter und ihre beiden besten Freundinnen sind auch die einzigen, die von dem immer wiederkehrenden Traum vom Jungen mit den saphirblauen Augen wissen.
Als ihre Mutter plötzlich einem Autounfall zum Opfer fällt, muss Michele zu ihren Großeltern nach New York ziehen, zu denen ihre Mutter keinen Kontakt hatte und sie trotz allem zum Vormund Micheles erklärt hat.
In diesem völlig verkehrten und gezwungenem Leben muss sich Michele nun zurechtfinden. Doch plötzlich findet sie ein altes Tagebuch einer ihrer Verwandten und einen altmodischen Schlüssel und ab da fängt ihrer Reise in die Vergangenheit an... und dort begegnet sie auch dem geheimnisvollen Jungen aus ihren Träumen.

Ich lese gerne Jugendbücher und lasse mich immer wieder von ihnen begeistern, wie zum Beispiel von der Zeitreisetriologie von Kerstin Gier. Doch Timeless hat ich schon auf den ersten Seiten stutzen lassen. Es ist so einfach und naiv geschrieben, dass es sich wirklich eher für das jüngere Publikum eignet. Ich wurde mit dem Schreibstil und der dürftigen Ausschmückung der Geschichte einfach nicht warm.

Michele sieht Philip zum ersten Mal (als reale Person, nicht nur in ihrem Traum), ist hin und weg, genauso wie er und beim zweiten Mal sagen sie sich sofort "Ich liebe dich". Ging mir zu schnell, weil ein bisschen Anfangsspannung gefehlt hat. Außerdem deckt sie Geheimnisse ihrer Familie auf, mal eben so nebenbei und erkennt ruck zuck worin der Sinn ihrer Zeitreisen liegt.
Zudem wurde alles irgendwie so husch husch erzählt. Ich hatte eher das Gefühl, eine Rohfassung des Buches zu lesen, bei dem die entscheidenden Überleitungen und Nebengeschehnisse (Kleinigkeiten zum Füllen des Buches) fehlten. Zudem konnte ich mich nicht wirklich mit Michele identifizieren, was ich bei so einem Buch eigentlich erwarte, ich kam mir eher wie ein distanzierter Zuschauer vor. Die anderen Charaktere konnten das aber auch nicht herausreißen, da sie alle durchweg flach blieben.

Man merkt leider, dass die Autorin ihr Hauptaugenmerk eher auf den Wandel von New York gelegt hat. Diese Stellen sind sehr detaliert und liebevoll beschrieben, wenn sie sich mit der Geschichte von Michele und Philip genau so viel Mühe gegeben hätte, wäre es sicherlich eine Freude gewesen, in das Buch einzutauchen.

Vielleicht wäre es besser gewesen, die Geschichte auf mehrere Bücher aufzuteilen, den Schreibstil nicht so "kindisch" zu gestalten und dem Ganzen mehr Wendepunkte zu geben, dann wäre es sicher ein echt gutes Buch geworden.