Rezension

Lebt man "genug" und "richtig" ?

Mein schlimmster schönster Sommer
von Stefanie Gregg

Isabel Drievers ist ein Workaholic, arbeitet bis zum Umfallen, als das Schicksal zuschlägt. Die Diagnose ist hart: Krebs! Nach einem Krankenhausaufenthalt packt Isabel ihre Sachen und geht spontan auf Reisen. Sie mietet von einem jungen Rastamann einen alten VW Bus und nimmt den Besitzer, Rasso, gleich mit auf die Reise.Unterwegs haben die beiden immer wieder skurrile ,jedoch auch zu Herzen gehende Begegnungen. Doch Isabel läuft die Zeit davon, denn der Krebs macht sich immer deutlicher bemerkbar.

Ohne langatmige Einführung ist man sofort mitten drin in der Geschichte. Sehr schnell wird klar, dass Isabel sehr,sehr krank ist. Und da die Autorin es schnell geschafft hat, dass mir die Protagonistin sehr sympathisch ist, habe ich sofort mit ihr mitgelitten. Themen wie Krebs, Tod, Beerdigung sind in diesem Buch allgegenwärtig. Doch gleichzeitig auch die Lust am Leben, Freude, Offenheit und witzige Begegnungen. Noch selten habe ich ein Buch gelesen, das einerseits locker, leicht und witzig ist und wenige Seiten danach tieftraurig und zum Nachdenken animiert. Ich habe gelacht...und mit Isabel gehofft, dass dieses „männerfaustgrosse Ding „ weg geht. 

In Ich Perspektive erzählt Isabel über ihren Roadtrip.Dabei werden immer wieder Passagen aus der Sicht von Georg, ihrem Freund, eingeschoben. Gerade diese Passagen beleuchten noch eine neue Facette  der Story: Das Leben vor dem Krebs von Isabel und Georg. Unweigerlich fragt man sich, ob man denn „genug“ und „richtig“ lebt, falls das Schicksal einmal zuschlagen sollte? 

Den Schreibstil von Stefanie Gregg habe ich als sehr angenehm empfunden. Die Figuren sind toll und überzeugend gezeichnet und vor allem Isabel hat mich berührt. Eine starke Frau, die ausbricht und durch die Krankheit gezeichnet ,locker auf die Leute zugeht.