Rezension

Mein Jahreshighlight

Ich brenne für dich - Tahereh Mafi

Ich brenne für dich
von Tahereh Mafi

ACHTUNG: Kann für alle, die "Ich fürchte mich nicht" und "Rette mich vor dir" nicht kennen, Spoiler enthalten!

Lange habe ich Ich brenne für dich, dem Abschluss von Tahere Mafis fulminanter Trilogie, entgegen gefiebert. Und gleichzeitig hatte ich Angst, dass es mir so gehen würde wie mit vielen Abschlüssen: dass er dem Zauber des Auftaktes nicht das Wasser reichen kann, dass ein schaler Geschmack und Enttäuschung zurückbleiben. Und tatsächlich habe ich einen Aspekt ihres einzigartigen Schreibstils vermischt: Juliette schreibt nicht länger in ihr Notizbuch und die durchgestrichenen Sätze, die mich in Band 1 Ich fürchte mich nicht so fasziniert haben und deren Idee ich so toll fand, fehlen. Doch andererseits gehört es zu Juliettes Entwicklung, dass sie dieses Buch nun nicht mehr braucht und obwohl ich dieses Element vermisst habe, ist es nur stimmig.

Abgesehen davon hat mich Ich brenne für dich schlicht umgehauen. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich das letzte Mal eine Trilogie dermaßen begeistert hat, wann ich das Gefühl hatte, dass der Plot sogar mit jedem Band noch besser wurde, obwohl ich das zuvor nicht für möglich gehalten habe. Hier gab es keine Durchhänger, keine Durststrecken, keine Lückenfüller. Tahere Mafi hat mir über drei Bände keine Atempause gegönnt und ihr emotionaler Schreibstil berührt mich auf eine Weise, wie ich es selten erlebt habe. Vielleicht liegt es daran, dass die Figuren, allen voran Juliette, trotz der fantastischen Elemente so echt wirken. Andererseits hat Mafi einfach ein unglaubliches Geschick dafür, Juliettes Schmerz - und davon gibt es reichlich - einzufangen und in Worte zu packen, die sie dem Leser direkt ins Gesicht schleudert. Oder ins Herz. 

Inhaltlich entwickelt sich der Plot, wie ich es gehofft habe. Die instabile Dreiecksgeschichte zwischen Juliette, Adam und Warner nimmt eine drastische Wendung. Hier hat mich vor allem Adam begeistert, der sehr intensiv reagiert - was keineswegs übertrieben, sondern irgendwie einfach echt wirkt. Seine Reaktion ist impulsiv und extrem, wirkt aber auf keine Weise gekünstelt. Der letzte Kampf steht in krassem Gegensatz dazu und das, worauf man als Leser eigentlich nur wartet, geschieht schnell. Ohne große Rede, ohne viel Pathos. Einfach kurz und kalt und endgültig. 
Tahere Mafi hat mich mit ihrer Trilogie um Juliette, Adam, Warner und das Restablishment vollkommen in ihren Bann gezogen und hat sich einen Platz an der Spitze meiner Lieblingsreihen erarbeitet. 
Mein absolutes Jahreshighlight!