Rezension

Nichts für mich

Buchland
von Markus Walther

Beatrice bekommt eine Anstellung im Antiquariat des menschenscheuen Herrn Plana. Schon bald lernt sie das im Keller liegende Buchland kennen, in welchem sich alle bisher geschriebenen Bücher befinden. Aber Herr Plana hat noch mehr auf Lager: Einen Turm der noch nicht geschriebene Bücher beheimatet und sehr sonderbare Stammkunden. Bea begegnet im Buchland dem Tod und die Bücher scheinen mir ihr zu kommunizieren. Spätestens da ist Bea klar, Herr Planas Antiquariat ist nicht so wie übliche Antiquariate. Schliesslich muss sie nicht nur ihren Mann Ingo, sondern die Literatur selbst vor dem Tod retten.

Die Idee ist zweifelsohne toll, auch das Auftreten von (eigentlich toten) Schriftstellern gefällt mir sehr. Mir persönlich ist das Buch aber zu viel Phantasie, wer das mag, wird mit "Buchland" viel Freude haben können. Ich hatte dies leider nicht. Verstehen kann ich auf jeden Fall, dass Herr Plana einen Gehstock benötigt, hätte er ihn nicht, würden ihn die ganzen Klischees niederdrücken. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem so viele Klischees ausgebreitet werden. Überlege dir zehn Klischees bezüglich eines Antiquars, bei Herrn Plata wirst du mindestens acht davon finden. Aber damit nicht genug, keine der auftretenden Figuren ist frei von Klischees (Bea, Ingo, der Autor der sein Werk im Antiquariat vorstellen will...). Eigentlich bietet ein menschenscheuer Antiquar für mich die besten Möglichkeiten, um sich mit ihm zu identifizieren, nicht aber Herr Plata. Selbst der auftretende Tod bleibt blutleer und langweilig. Wer auf Phantasie und massig Klischees steht, kann hier seine Freude haben, für mich war es nichts. Es war das erste Buch, in dem Bücher die Hauptrolle spielen, dass ich so gar nicht mochte (und das ist ein heftiger Euphemismus). Manche sehen in "Buchland" gar philosophische Ansätze, dafür fehlt mir, als promovierter Philosoph, offenbar das philosophische Verständnis, um das zu erkennen.

Fazit: Tolle Idee, dennoch nichts für mich.