Rätselhaft und bezaubernd
Bewertet mit 3.5 Sternen
Das Wesen von Män, um die es in dieser Geschcihte geht, ist mir die ganze Zeit über rätselhaft geblieben. Dennoch hatte dieses Buch einen Zauber, dem ich mich nicht entziehen konnte. Schon ganz am Anfang erfährt man, dass sie "drei Mütter" hat und was es damit auf sich hat. Sie lernt von der Mutter kochen, was in Vietnam eine große Bedeutung hat. Dann wird sie an einen Mann "verschachert", der inzwischen in Kanada lebt und dort eine kleine Suppenküche betreibt. Dies bedeutet für Män eigentlich ein großen Glück, was sie aber anfangs nicht erfassen kann und was auch dem Leser erst im Laufe der Geschichte klar wird. Ein zartes, bezauberndes Buch, das mit vielen Einblicken in die Geschichte Vietnams und seiner Einwohner punktet. Dass die Autorin selbst aus Vietnam als "boat people" geflohen ist und weiß, wovon sie schreibt, merkt man sehr deutlich an der Authentizität der Berichte. Sie ist selbst im früheren Saigon geboren und lebt heute in Montreal. Das Kochen von Män drückt die Sehnsuch nach der Heimat aus.
Gut gefallen hat mir, dass neben dem Text oft ein vietnamesisches Wort steht mit der deutschen Übersetzung. Es ist immer ein Begriff, um den es in diesem Absatz oder in diesem Abschnitt geht. Etwas irritiert hat mich, dass manche Abschnitte sehr kurz waren und nur sehr wenig ausgesagt haben, andere dagegen waren wie kleine Geschichten. Insgesamt ist das Buch eher eine Sammlung vieler kleiner Geschichten, die die Lebensgeschichte von Män erzählen.